Unglückliches Saisonende für Schnabl Engineering auf der Nordschleife

Die Nordschleifen-Saison 2023 hat für Schnabl Engineering ein unglückliches Ende genommen. Denn beim PAGID Racing 47. DMV Münsterlandpokal, dem neunten und finalen Lauf zur Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS), sah das Einsatzteam von Falken Motorsports mit nur einem Auto die Zielflagge und belegte damit den 17. Platz unter 113 gestarteten Fahrzeugen.

„Wir hatten uns natürlich deutlich mehr vorgenommen und wären gerne zum Abschluss noch einmal auf das Podium gefahren“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Es hat aber nicht sollen sein, und dafür kann ich niemandem aus meiner Mannschaft einen Vorwurf machen.“

Schon im Qualifying war es nicht optimal gelaufen für Schnabl Engineering mit den beiden Porsche 911 GT3 R: Auf der noch leicht feuchten Strecke in der Version mit 24,358 Kilometern Länge fuhren Sven Müller und Alessio Picariello in der Nummer 3 sowie Tim Heinemann und Nico Menzel in der Nummer 4 wiederholt in Code-60-Phasen hinein und hatten so nicht die Möglichkeit, ihre Rundenzeiten zu verbessern. Mit 8:03.807 Minuten belegten Müller/Picariello den zehnten Platz bei fast genau zehn Sekunden Rückstand auf den Schnellsten, knapp 2,3 Sekunden vor Heinemann/Menzel im Schwesterauto auf Platz elf. Auf den bestplatzierten Porsche von Rutronik auf Rang sechs fehlten rund 6,2 Sekunden.

„Bei immer neuen Code-60-Phasen sind dir einfach die Hände gebunden. In Anbetracht dieser Umstände, dass wir nie eine freie Runde hatten, ist dieses Resultat in Ordnung, mehr aber auch nicht“, meint Sven Schnabl.

Besserung stellte sich allerdings auch zu Beginn der vierstündigen Renndistanz nicht ein: Gleich in der Startphase wurde der Falken-Porsche mit der Nummer 4 von hinten touchiert und in das vorausfahrende Auto hineingeschoben. Das Ergebnis: Schäden an der Stoßstange vorne sowie hinten am Diffusor. Ein Notstopp wurde fällig und kostete das Team wichtige Zeit. Später im Rennen stellten sich noch Vibrationen ein, weil sich als Folgeschaden der Unterboden gelöst hatte. Ein weiterer Reparaturstopp warf Heinemann/Menzel deshalb erneut zurück, sodass ein Top-10-Ergebnis außer Reichweite geriet. Der Falken-Porsche kreuzte die Ziellinie schließlich auf Position 17, mit einer Runde Rückstand auf den siegreichen Scherer-Audi.

Noch schlimmer erwischte es das Schwesterauto mit der Nummer 3: Ein anderes Fahrzeug war direkt vor Müller/Picariello abgeflogen und das in der Wiese aufgewirbelte Gras verstopfte den Kühlschacht im Falken-Porsche. Auch dieser Zwischenfall machte einen Notstopp erforderlich. Ein unverschuldeter Auffahrunfall von hinten sorgte für umfangreiche Schäden im Heckbereich und besiegelte das Aus des Fahrzeugs nach drei Vierteln der Renndistanz: Müller/Picariello hatten 21 Runden geschafft, bis sie anhaltende Vibrationen zur Aufgabe zwangen.

„Das Ende vom Lied ist: Wir sind nur mit einem Auto durchgefahren, obwohl wir selbst alles richtig gemacht haben“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Fahrer und Team sind fehlerlos geblieben, aber die vielen Zwischenfälle haben uns immer wieder zurückgeworfen. Aber das hilft jetzt alles nichts – es ist einfach blöd gelaufen. Immerhin haben unsere Stammfahrer noch einmal einige Nordschleifen-Kilometer absolviert und weitere Erfahrungen mit unseren Falken-Rennreifen gesammelt. Das ist wichtig in der Vorbereitung auf 2024. Denn in diesem Geschäft darfst du nie stehenbleiben.“

Im kommenden Jahr will Schnabl Engineering erneut auf der Nürburgring-Nordschleife antreten und an seine ausgezeichneten Ergebnisse aus der Saison 2023 anknüpfen: Bei neun Einsätzen hat der Rennstall aus Butzbach bei Frankfurt einzig beim Finallauf eine Top-10-Platzierung verfehlt. Zu den Saisonhöhepunkten zählen der Sieg beim fünften NLS-Rennen sowie Podestplätze bei den 24h-Qualifiers und bei NLS 6.