Hitzewelle, Unfall und Champagner: Der vierte Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring geht als eines der denkwürdigsten Rennen in die Geschichte des Falken Motorsports Teams ein. Denn bei der 46. Adenauer ADAC World Peace Trophy erwiesen sich nicht nur die hohen Temperaturen als große Herausforderung für die Mannschaft um Teamchef Sven Schnabl. Doch mit Peter Dumbreck und Alexandre Imperatori am Steuer des Falken Motorsports Porsche Carrera 997 GT3 R gelang dem Team nach dem dritten Platz beim diesjährigen 24h-Rennen erneut der Sprung auf das Podest – dieses Mal mit Rang zwei.
Zunächst stand der Renneinsatz des Fahrzeugs mit der Startnummer 4 allerdings unter keinem guten Stern: Im Qualifying kollidierte Dumbreck auf seiner ersten fliegenden Runde mit einem Konkurrenten und musste umgehend zur Reparatur in die Box zurückkehren. Das Falken Motorsports Team reagierte trotz Temperaturen von über 35 Grad Celsius äußerst besonnen, arbeitete konzentriert und schickte den Porsche wenige Augenblicke vor dem Ablauf der Zeit wieder auf die 24,3 Kilometer lange Kombination aus Nürburgring-Kurzanbindung und Nordschleife. Mit neuem Lenkgetriebe bewies Imperatori Nervenstärke: Bei seinem einzigen Versuch umrundete er den Kurs in 8:12.412 Minuten und sicherte Falken Motorsports so den sechsten Platz in der Startaufstellung.
Auch im Rennen sorgte das Falken Motorsports Team für Aufsehen: Startfahrer Imperatori machte auf den ersten Metern gleich fünf Positionen gut und kehrte als Führender aus der ersten Runde zurück. Anschließend drehte der von Schnabl Engineering betreute Porsche mit der Startnummer 4 gleich im zweiten Umlauf mit 8:12.920 Minuten die schnellste Rennrunde und musste den Spitzenplatz erst in Runde sechs beim ersten Boxenstopp abgeben. Obwohl das Team angesichts der hohen Temperaturen eine konservative Strategie wählte, blieb Falken Motorsports stets in der Spitzengruppe und kam nach vier Stunden und 28 Rennrunden mit einem Rückstand von 40,2 Sekunden auf den siegreichen BMW Z4 GT3 auf Position zwei über die Ziellinie.
„Es war eine Hitzeschlacht. Doch bei uns hat einfach alles gepasst“, sagt Teamchef Sven Schnabl nach dem Rennen. „Unsere Fahrer haben sich unter diesen schwierigen Bedingungen und bei über 70 Grad Celsius im Cockpit sehr gut geschlagen. Auch unser Auto und unsere Falken Reifen haben sich bei Asphalttemperaturen von bis zu 57 Grad Celsius prima verhalten, obwohl wir noch nie bei derartigen Bedingungen angetreten sind. Platz zwei ist daher ein sehr gutes Ergebnis für uns. Wir haben damit erfolgreich an unseren Podestplatz beim 24h-Rennen angeknüpft. Ein besonderes Kompliment muss ich unserer Falken Motorsports Crew aussprechen: Die Mannschaft hat vor allem nach dem Unfall im Qualifying einen kühlen Kopf bewahrt und das Fahrzeug schnell repariert. Im Rennen sind wir fehlerlos geblieben und haben unser Maximum erreicht.“
Dumbreck, der nach der Kollision im Zeittraining mit Schmerzen im Handgelenk fuhr und eine Bandage trug, zeigt sich ebenfalls zufrieden mit dem Abschneiden von Falken Motorsports: „Es war einfach anstrengend. Doch der erneute Podestplatz war sehr wichtig für uns. Und ich hoffe, dass es bald mit unserem ersten Sieg klappt. Den hat vor allem das Team endlich einmal verdient.“
Bereits im August kehrt das Falken Motorsports Team an die Nordschleife zurück und bestreitet das 38. RCM DMV Grenzlandrennen im Rahmen der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring.