Der Aufwärtstrend bei Schnabl Engineering hält weiter an: Beim mit 138 Autos gut besetzten dritten Lauf zur Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) 2023 brachte der Rennstall aus Butzbach bei Frankfurt seine beiden Autos unter die Top 8 und erzielte obendrein seine bis dato schnellsten Runden des Jahres auf der legendären Nürburgring-Nordschleife.
„Mit diesem Ergebnis können wir zufrieden sein“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Wir sind insgesamt gut durchgekommen und haben auch die Abstimmung unserer Fahrzeuge verfeinert, wenngleich immer noch genug zu tun ist in Vorbereitung auf das 24-Stunden-Rennen.“
Auch deshalb hatte Schnabl Engineering als Einsatzteam von Falken Motorsports schon am Freitag vor der 54. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy auf der Nordschleife getestet, um weitere Erkenntnisse über die Falken-Rennreifen und die neuen Porsche-Modelle vom Typ 911 GT3 R zu gewinnen. Prompt blieben die Fahrer im folgenden Qualifying am Samstag erstmals in der Saison 2023 unter acht Minuten: Das Falken-Auto mit der Nummer drei klassierte sich mit 7:55.782 Minuten und bei 3,930 Sekunden Rückstand auf die Spitze als bester Porsche-Vertreter auf Platz elf. Das Schwesterauto mit der Nummer vier folgte mit 7:58.089 Minuten und weiteren 2,3 Sekunden Rückstand auf Position 17.
„Diese Startplätze klingen nicht spektakulär, aber wir haben im Qualifying auch keine frischen Reifen verwendet“, erklärt Sven Schnabl. „Außerdem hatten wir umplanen müssen, weil unser Fahrer Joel Eriksson kurzfristig nicht verfügbar war. Deshalb haben wir Nico Menzel, Sven Müller und Martin Ragginger jeweils auf beiden Autos gemeldet und die Nummer drei normal auf die Renndistanz ausgerichtet, die Nummer vier auf erweiterte Testfahrten. Dieser Kompromiss war aus der Not geboren, hat unterm Strich aber gut funktioniert. Durch die Rückmeldung der Fahrer auf die unterschiedlich abgestimmten Autos haben wir noch einmal einiges gelernt.“
Im Renntrimm machten die drei Falken-Fahrer mit ihren beiden Autos obendrein einige Positionen gut und beschlossen die 28 Rennrunden auf der Nürburgring-Nordschleife nach vier Stunden auf den Positionen fünf und acht bei 46,580 Sekunden beziehungsweise 1:55.596 Minuten Rückstand auf den siegreichen BMW. Erneut stellte Schnabl Engineering die besten Porsche-Vertreter im Feld.
Wäre mehr drin gewesen? Das glaubt Teamchef Sven Schnabl nicht: „Wir hatten in diesem Rennen keine Siegchance. Das muss man einfach klar festhalten. Da fehlt uns noch etwas, diese Lücke müssen wir noch schließen. Aber: Wir haben beim dritten Saisonlauf wieder einen Schritt nach vorne gemacht, und darauf kommt es an, denn allzu viele Testchancen bekommen wir nicht mehr vor dem 24-Stunden-Rennen im Mai.“
Ein kleiner Zwischenfall von Menzel, Müller und Ragginger mit der Nummer vier kostet Schnabl Engineering in der Nachbereitung der Veranstaltung zusätzlich Ressourcen: Im Positionskampf war es zu einer Berührung mit einem anderen Fahrzeug gekommen, die Frontpartie des Falken-Porsche wurde beschädigt. „Das ist angesichts der immer noch angespannten Ersatzteil-Lage natürlich nicht so toll“, meint Sven Schnabl. Die aufgrund der Berührung ausgesprochene Durchfahrtsstrafe bedeutete außerdem den Verlust einer Position. „Aber ob es jetzt am Ende P7 oder P8 ist, das ist nicht so entscheidend. Wichtig ist nur, dass wir die Autos binnen weniger Stunden wieder komplett rennbereit haben“, so der Teamchef.
Denn für Schnabl Engineering als Einsatzteam von Falken Motorsports geht es jetzt Schlag auf Schlag: Bereits am kommenden Wochenende stellt sich der Rennstall den 24h Nürburgring Qualifiers, den Qualifikationsrennen zum legendären Langstrecken-Event auf der Nordschleife. „Vorher müssen wir die Fahrzeuge noch entsprechend umrüsten und vorbereiten, schon am Donnerstag fahren unsere Lastwagen wieder hoch in die Eifel“, erklärt Sven Schnabl.
Sein Fazit nach bisher drei NLS-Saisonrennen und vor dem ersten großen Kräftemessen bei den Qualifiers: „Die jüngsten Läufe haben uns weitergebracht und wir sind definitiv schneller geworden mit unserem neuen Paket. Jetzt gilt es für uns, weiter dranzubleiben und hoffentlich auch bei den Qualifikationsrennen eine gute Figur zu machen. Und danach geht es mit Vollgas in Richtung 24-Stunden-Rennen!“
Der Rennhöhepunkt auf der Nürburgring-Nordschleife ist für den 20./21. Mai 2023 angesetzt.