Schnabl Engineering mit hohem Speed aber ohne Belohnung am Norisring

Wie auch in den letzten Jahren war auch in dieser Saison der Norisring ein Höhepunkt im Porsche Carrera Cup. 132.000 Fans besuchten beim dritten Rennwochenende (26. bis 28. Juni 2009) die Strecke. Schnabl Engineering startete mit den Stammpiloten Hannes Plesse und Sebastian Asch.

“Aufgrund des wechselnden Wetters war es diesmal noch schwieriger als sonst“, erklärte Teamchef Sven Schnabl nach dem 3. Lauf des schnellen Markenpokals auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs inmitten der fränkischen Metropole.

Schon wenn es trocken ist, müssen sich die Piloten mit den wechselnden Bodenbelägen auseinander setzen. Asphalt wechselt zu Betonboden und der wellige Fahrbahnbelag macht eine Abstimmung der 420 PS starken Porsche 911 GT3 Cup komplizierter. „Durch den Regen gab es dann weitere Fragezeichen.“

Beim freien Training war Hannes Plesse (Hodenhagen) mit Platz sechs nur knapp drei Zehntel hinter der Bestzeit: „Das begann hervorragend. Vor allem, wenn man sah, dass nur ein Pilot vor mir, wie ich, gebrauchte Reifen fuhr. Alle andere hatten bereits neue Reifen aufgeschnallt“, erklärte Plesse.
Sebastian Asch (Ammerbuch), der zum ersten Mal im Porsche Carrera Cup auf dem Norisring unterwegs war, kam auf Platz 15.

Im Qualifying am Samstagnachmittag regnete es und die Strecke war schmierig. Und so fand Plesse nicht die perfekte Linie und hatte zudem noch mit Verkehr auf der kurzen Strecke zu kämpfen. Ähnlich erging es seinem Teamkollegen Asch: „Ich hatte ein gutes Gefühl und dachte der Grip wäre schlechter. Dann holte ich neue Reifen, doch mein Pech war, dass ich keine freie Runde mehr hatte und dazu noch gelbe Flaggen geschwenkt wurden. Ich konnte die schnellen Sektionen nicht mehr auf den Punkt bringen. Wenn ich die Sektionen alle hätte frei fahren können, wäre ein Platz in der Top 10 möglich gewesen.“

Am Sonntagmittag startete Plesse von Rang 16 aus der achten Reihe ins Rennen. Asch war 13. Auf noch leicht feuchter Strecke hatte Plesse einen super Start und fuhr in der ersten Runde sensationell auf Position acht vor, bis er sich einen sehenswerten Zweikampf mit Philipp Wlazik lieferte. „Es war einfach kein vorbeikommen. An den entsprechenden Stellen war ich immer die entscheidenden Meter zu weit weg.“ Von hinten kam Jimmy Johansson hinzu und dann gab es eine Berührung der beiden Piloten, die mit einem Einschlag in die Leitplanke endete. „That’s Racing, wie man so schön sagt. Es war ein „normaler“ Rennunfall. Ich mache Johansson keine Vorwürfe. Aber so etwas ist auf einem Stadtkurs immer möglich, da es eng zugeht.“ Anstatt also um Platz fünf zu kämpfen, musste Hannes Plesse einen schmerzlichen Ausfall hinnehmen, obwohl es vom Speed her sehr gut klappte und viele Punkte möglich gewesen wären.

Ebenfalls mit gutem Start konnte auch Sebastian Asch Boden gut machen und war schon auf Platz sieben, als es einen leichten Dreher gab. Trotzdem kämpfte er sich von Platz elf wieder ins Rennen, bekam aber dann eine Drive-Through-Strafe. „Warum wusste ich nicht, da ich beim Start nichts gemerkt habe. Das war für mich absolut unverständlich.“ Jetzt hetzte er als 13. hinter der Meute her und fuhr zum Schluß bessere Zeiten als die Spitzengruppe. „Heute wäre mehr möglich gewesen. Platz sechs oder sieben hätte klappen können“, so Asch später.

Fazit von Teamchef Sven Schnabl: „Unser Rennspeed war sehr gut, leider hatten wir Pech bei dem Unfall mit Hannes und der Durchfahrtsstrafe von Sebastian, so dass unsere zu diesem Zeitpunkt guten Platzierung sich letztendlich in dem Gesamtergebnis nicht widerspiegeln. Für beide Fahrer war heute ein Platz in den Top 5 in Reichweite.“

Bis zum nächsten Rennen hat man nun knapp drei Wochen Zeit. Dann steht der 4. Lauf des Porsche Carrera Cup auf dem niederländischen Kurs in Zandvoort auf dem Programm.

Text: Ralph Monschauer – motorsport-xl.de