Premiere auf der Nürburgring-Nordschleife: Schnabl Engineering hat beim stark besetzten 24h-Qualifikationsrennen erstmals in der Rennsport-Saison 2017 einen Podestplatz erobert. Das Einsatzteam von Falken Motorsports fuhr mit seinem Porsche 911 GT3 R dank einer perfekten Teamleistung vom 22. Startplatz auf den dritten Rang nach vorn und erzielte damit auch das beste Porsche-Ergebnis unter 101 gestarteten Fahrzeugen. Der BMW M6 GT3 des Rennstalls aus Butzbach schied hingegen nach einem Unfall vorzeitig aus.
Teamchef Sven Schnabl zeigt sich dennoch zufrieden: „Insgesamt war es ein gutes Wochenende für uns. Die Mannschaft hat sich den Podestplatz redlich verdient. Beide Autos sind zuverlässig gelaufen, auch wenn der BMW leider nicht über die Distanz gekommen ist.“
Dabei hatten Peter Dumbreck, Alexandre Imperatori und Stef Dusseldorp mit dem BMW in der Qualifikation noch geglänzt und für Falken Motorsports in 8:16,259 Minuten den soliden sechsten Startplatz herausgefahren. Der Porsche mit Jörg Bergmeister, Dirk Werner und Laurens Vanthoor wiederum war in 8:19,519 Minuten nicht über Startposition 22 hinausgekommen.
Im sechsstündigen Qualifikationsrennen vor dem berühmten 24-Stunden-Rennen im Mai lief es daraufhin jedoch besser für die Porsche-Piloten: Das Falken-Fahrertrio machte schon in der Startrunde einige Positionen gut und fuhr aufgrund eines geplant frühen Boxenstopps eine andere Strategie als die Konkurrenz. Dies erwies sich als positiv – die grün-blaue Nummer 44 kam Platz um Platz nach vorn und schrammte nach toller Aufholjagd schließlich nur um 3,8 Sekunden am zweiten Rang vorbei – bei gerade einmal 22,6 Sekunden Rückstand auf den siegreichen Phoenix-Audi.
„Platz zwei wäre vielleicht drin gewesen für uns, aber mit dem ersten Podestplatz in diesem Jahr sind wir natürlich auch sehr zufrieden“, sagt Sven Schnabl. „Zudem ist es uns gelungen, die Abstimmung zu verfeinern und weitere Reifentests zu absolvieren. Das sind wichtige Erkenntnisse für das 24-Stunden-Rennen.“
Beim Saisonhöhepunkt auf der Nordschleife ist Schnabl Engineering für Falken Motorsports wieder mit beiden Fahrzeugen am Start. Der BMW mit der Nummer 33 muss nach seinem Unfall aber erst noch auf die Richtbank.
Dumbreck war in der 28. von 41 Rennrunden im Streckenabschnitt Breidscheid auf einer Ölspur ausgerutscht und hatte daraufhin die Kontrolle über den M6 verloren. Das Auto schlug seitlich in die Leitplanken ein. Dumbreck blieb unverletzt, musste das Rennen aber an Ort und Stelle aufgeben.
„Das Wichtigste ist, dass Peter nichts passiert ist“, meint Teamchef Sven Schnabl. „Es ist nur schade für die Jungs, denn bis zum Unfall ist unser BMW solide mitgefahren hat sich gut verkauft.“
Der Crash selbst habe auf den ersten Blick „nicht so schlimm“ ausgesehen. Später stellte sich allerdings heraus: Am Falken-BMW ist mehr kaputt als zunächst angenommen. Die komplette rechte Fahrzeugseite muss erneuert werden, dazu größere Bauteile wie Radträger und das Getriebegehäuse. Auf die Mechaniker von Schnabl Engineering wartet bis zum 24-Stunden-Rennen also noch einiges an Arbeit.
Ohnehin müssen beide Falken-Fahrzeuge vor dem Langstrecken-Klassiker an der Nordschleife komplett revidiert und vorbereitet werden. „Wir sind aber ganz gut gerüstet“, sagt Sven Schnabl. „Dass in den kommenden vier Wochen kein zusätzliches Rennen mehr ansteht, spielt uns natürlich in die Karten. Wir können unsere Autos in Ruhe zerlegen und wieder neu aufbauen.“
Zurück an die Rennstrecke geht es für Schnabl Engineering am 25. Mai 2017. Dann beginnt auf der Nürburgring-Nordschleife der Trainingsbetrieb zum 24-Stunden-Rennen, in dem Falken Motorsports erstmals mit zwei Rennwagen vertreten sein wird. Vergangenes Jahr fuhr das Team um Sven Schnabl im Eifel-Marathon mit seinem Porsche als 9. in die Top 10.