Wenn Kampfgeist belohnt wird: Schnabl Engineering hat beim 57. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen auf der berühmten Nürburgring-Nordschleife nach langer und spektakulärer Aufholjagd ein weiteres Top-5-Ergebnis erzielt. Mit Romain Dumas und Martin Ragginger am Steuer des Porsche 911 GT3 R wurde das Einsatzteam von Falken Motorsports nach 21 Runden auf Position fünf unter 167 gestarteten Fahrzeugen gewertet. Der siebte Lauf zur VLN Langstrecken-Meisterschaft Nürburgring war nach einem schweren Unfall nach drei Vierteln der Vierstunden-Distanz vorzeitig abgebrochen worden.
„Vielleicht wäre ohne Abbruch noch etwas nach vorne gegangen, aber die Sicherheit geht natürlich vor“, sagt Teamchef Sven Schnabl, dessen Mannschaft bereits im Qualifying mit Startplatz sechs überzeugt hatte. Mit ihrer persönlichen Bestzeit von 8:03,027 Minuten waren Dumas/Ragginger nur wenige Zehntel über der Saisonbestleistung des Falken-Porsche vom ersten VLN-Lauf 2017 geblieben.
Kurz nach dem Start zum vierstündigen Rennen jedoch wendete sich das Blatt und Schnabl Engineering musste einen herben Rückschlag hinnehmen: Der Porsche mit der Startnummer 4 kam aufgrund eines Sensorfehlers sofort wieder an die Box, wodurch Dumas/Ragginger den Anschluss zur Spitze verloren und aus den Top 60 herausfielen.
„Durch diesen ärgerlichen Zwischenfall haben wir viel Zeit eingebüßt und waren von Anfang an hintendran“, erklärt Sven Schnabl. Sein Team machte aber aus der Not eine Tugend und legte nach dem Notstopp ein sensationelles Comeback auf den Asphalt – unter schwierigen Bedingungen, wie der Teamchef erklärt: „Das Wetter war hervorragend, was an der Nürburgring-Nordschleife zu dieser Jahreszeit keine Selbstverständlichkeit ist. Wir hingen allerdings die ganze Zeit im Verkehr fest und hatten keine freie Runde. Daher war unser Speed zwar gut, aber nicht überragend.“
Nach gut drei Stunden hatten sich Dumas und Ragginger dank einer entschlossenen Fahrweise und perfektem Teamwork in der Boxengasse schon wieder in die Top 5 vorgearbeitet, als die Rennleitung den Fahrbetrieb mit der roten Flagge beendete. Damit blieb Schnabl Engineering keine Zeit mehr, an die Serie von drei Podestplätzen in Folge auf der Nürburgring-Nordschleife anzuknüpfen.
„Platz fünf war unter diesen Umständen unser Maximum“, meint Sven Schnabl. Für seinen Rennstall bedeutete das Abschneiden beim siebten VLN-Lauf des Jahres nach dem ersten Laufsieg im Juli den insgesamt fünften Top-5-Platz und sogar den siebten Top-10-Platz in Folge am Nürburgring. Der Teamchef zieht daher ein positives Fazit: „Abgesehen von der Startphase lief alles problemlos und ich muss der Mannschaft einmal mehr ein Kompliment aussprechen: klasse Arbeit! Außerdem haben wir an diesem Wochenende mit Blick auf 2018 erneut viel getestet und viele interessante Anregungen für die Zukunft erhalten.“
All dies will Schnabl Engineering im Rahmen der VLN 2017 noch einmal in die Waagschale werfen, nämlich beim großen Saisonfinale am 21. Oktober 2017, dem 42. DMV Münsterlandpokal. Dann wird das Einsatzteam von Falken Motorsports zudem wieder mit zwei Fahrzeugen an den Start gehen, mit dem Porsche 911 GT3 R und dem BMW M6 GT3. Den 49. ADAC Barbarossapreis am 7. Oktober 2017, den achten Lauf zur VLN 2017, lässt das Team aus Butzbach bei Frankfurt indes planmäßig aus.