Erfolgreiches Rennwochenende für Schnabl Engineering auf der Nordschleife: Beim dritten Saisonlauf der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS, vormals VLN) erzielte der Rennstall aus Butzbach erstmals seit 2018 einen Podestplatz in der umkämpften Breitensportserie. Teamchef Sven Schnabl spricht von einem „gelungenen Wochenende“ und meint: „Es hat alles gepasst.“
Dabei hatte das Rennwochenende für das Einsatzteam von Falken Motorsports turbulent begonnen: Thomas Preining, der eigentlich auf dem Porsche 911 GT3 R mit der Nummer 3 gemeldet war, wurde vor seiner Ankunft an der Rennstrecke positiv auf COVID-19 getestet und war daher von der Teilnahme ausgeschlossen. Später stellte sich heraus: Preining war gar nicht erkrankt. Dennoch war per Reglement ein Einsatz unmöglich, sodass Dirk Werner kurzfristig einsprang und den 62. Eibach-ADAC-ACAS-Cup an der Seite von Lance David Arnold bestritt. Im Qualifying erzielte das Duo mit 8:02.813 Minuten den 20. Startplatz unter 159 Fahrzeugen. Noch besser lief es beim Schwesterauto mit Klaus Bachler und Martin Ragginger: 7:58.057 Minuten bedeuteten nicht nur die Saisonbestleistung für Schnabl Engineering, sondern auch Startplatz elf für das 4-Stunden-Rennen am Nachmittag.
Trotzdem hadert Teamchef Sven Schnabl mit dem Ergebnis: „Das Qualifying ist unglücklich gelaufen für uns. Gegen Ende gab es aus unserer Sicht genau zum falschen Zeitpunkt zwei Rotphasen. Das hat uns Positionen gekostet.“
Dafür begann das Rennen umso besser: Bachler machte im Falken-Porsche mit der Nummer 4 gleich einige Plätze gut und fuhr in der ersten Runde vor auf die sechste Position. „Das war wichtig“, sagt Sven Schnabl. „Denn wenn du ganz vorne mitschwimmen kannst, ist das schon einmal eine sehr gute Grundlage für das weitere Rennen.“
Und dieses Rennen entwickelte sich gut für Schnabl Engineering. Das Team entschied sich aufgrund der Wetterlage zu einem frühen ersten Boxenstopp und fuhr die restliche Distanz daher asynchron zur Konkurrenz. Beide Fahrzeuge arbeiteten sich kontinuierlich nach vorne, Bachler/Ragginger sogar bis auf Platz drei.
Kurz vor Schluss aber musste Schnabl Engineering noch einmal zittern: Der Sprit im Porsche mit der Nummer 4 wurde knapp. Ein sogenanntes Splash-and-Dash, ein zusätzlicher Stopp zum Nachtanken, schien notwendig zu sein für die letzte Rennrunde. „Eine Gelbphase hat uns schließlich gerettet“, sagt Sven Schnabl. Und Bachler/Ragginger brachten den dritten Platz sicher über die Ziellinie, mit einem Rückstand von 32,4 Sekunden auf den siegreichen Frikadelli-Porsche.
Zuletzt war Schnabl Engineering beim Finale der VLN-Saison 2018 unter die Top 3 gefahren, damals mit einem Sieg – durch Bachler und Ragginger. Nun knüpfte das Duo an diese Leistung an. „Es ist natürlich immer schön, einen Pokal mit nach Hause zu nehmen“, meint Teamchef Sven Schnabl. „Wir hatten einen guten Speed. Auto, Reifen und Fahrer waren stark. Und am Ende hatten wir auch das nötige Quäntchen Glück mit dem Sprit.“
Arnold/Werner beschlossen das Rennen auf Position 18, 7:06 Minuten hinter der Spitze, und nach wesentlich schwierigerem Rennverlauf, wie Sven Schnabl erklärt: „Da war natürlich das Handicap des schlechteren Startplatzes zu Beginn. Damit hängst du automatisch mehr im Verkehr fest und kannst deinen Speed nicht so umsetzen, wie du gerne würdest.“ Insgesamt spricht der Teamchef von Falken Motorsports aber von einem „guten Wochenende“ in der Eifel und einem „soliden Ergebnis in einem starken Feld“.
Und schon in wenigen Tagen kehrt Schnabl Engineering an die Nürburgring-Nordschleife zurück: Am 9. Mai steigt dort das sechsstündige Qualifikationsrennen für die 24h Nürburgring 2021. Das Team ist dann wieder mit beiden Porsche 911 GT3 R vertreten und erhofft sich eine gute Ausgangslage für den Langstrecken-Klassiker, der dieses Jahr am 5./6. Juni ausgetragen wird. Dort will Schnabl Engineering seine Top-10-Serie weiter ausbauen.