Die Serie hält: Beim Finale seiner Motorsport-Saison 2019 hat Schnabl Engineering auf der Nürburgring-Nordschleife ein weiteres Top-5-Ergebnis herausgefahren. Das Einsatzteam von Falken Motorsports erzielte beim achten Lauf der VLN Langstrecken-Meisterschaft, dem 51. ADAC Barbarossapreis, die Positionen fünf und neun. Damit befand sich der Rennstall aus Butzbach in den zurückliegenden vier Rennen stets mit beiden Autos unter den Top 10 und erreichte zuletzt sogar drei Top-5-Plätze in Folge.
Teamchef Sven Schnabl zieht dennoch ein gemischtes Saisonfazit und sagt: „Insgesamt ist unser Jahr leider nicht so erfolgreich verlaufen, wie wir es uns vorgestellt hatten. Natürlich ist immer der Sieg das Ziel, aber diesen Sieg haben wir 2019 verpasst.“
Nachdem Schnabl Engineering im vergangenen Jahr erstmals für Falken Motorsports auf der legendären Nordschleife gewonnen hatte, blieb dem Team dieses Mal im Rahmen der VLN ein Podestplatz verwehrt: Gleich drei Mal schlug bei Rennende der vierte Platz zu Buche. „Da muss mehr gehen“, sagt Sven Schnabl und meint: „Wir arbeiten daher schon mit Hochdruck an den Vorbereitungen für 2020, damit wir im kommenden Jahr besser dastehen.“
Am 12. Oktober 2019 aber galt die Konzentration des Teams ganz dem achten VLN-Lauf des Jahres – und eben dieser begann durchwachsen für Schnabl Engineering. Beide Fahrzeuge hatten kein ideales Qualifying erwischt: Peter Dumbreck, Alexandre Imperatori und Sheldon van der Linde waren im BMW M6 GT3 in 8:22.572 Minuten auf Startplatz fünf gefahren, während es für Klaus Bachler und Martin Ragginger im Porsche 911 GT3 R nur zu Position neun unter 156 Fahrzeugen reichte. Rückstand auf die Spitze: über sechs Sekunden. Das lag auch an einer für Falken Motorsports unglücklichen Situation bei den entscheidenden schnellen Runden im Zeittraining, wie Teamchef Sven Schnabl erklärt: „Wir haben mit beiden Autos eine Code-60-Phase erwischt, damit waren die Chancen auf einen Spitzenplatz dahin.“
Und es blieb turbulent: Der Falken-Porsche erwischte im Rennen zwar einen sehr guten Start, der dann aber nicht genutzt werden konnte, weil ein früher Unfall in der ersten Startgruppe einen Neustart des Laufs erforderlich machte. Beim ruhigeren zweiten Start taten sich die Autos von Schnabl Engineering prompt schwerer.
In der zweiten Rennrunde dann eine Schrecksekunde: Der Porsche kam mit Plattfuß aus der Hohenrain-Schikane zurück und musste zum Notstopp an die Box, was die Strategie über den Haufen und Bachler/Ragginger erst einmal weit zurückwarf. „Die komplette Mannschaft hat dann aber Moral bewiesen und eine tolle Aufholjagd mit gutem Speed hingelegt“, sagt Sven Schnabl. Mit konstant guten Rundenzeiten machte der Falken-Porsche etliche Positionen gut, kam mit dem Handicap des nicht geplanten frühen Boxenstopps aber nicht über Rang sechs hinaus, 2:42 Minuten hinter dem siegreichen Mercedes-AMG GT3. Aufgrund einer nachträglichen Disqualifikation gegen einen Konkurrenten wurde daraus am Ende noch Platz fünf. Für Teamchef Sven Schnabl ist das ein „halbwegs versöhnliches Ergebnis“ nach dem frühen Reifenschaden. „Ohne das Problem wären wir zumindest Vierter geworden“, meint er.
Das Schwesterauto von Dumbreck, Imperatori und van der Linde wiederum hatte von Anfang an Schwierigkeiten damit, dem Spitzentempo zu folgen und sah das Ziel nach der vierstündigen Renndistanz mit 28 absolvierten Nordschleifen-Runden auf Position neun, 3:53 Minuten hinter dem Siegerauto. „Kein befriedigendes Resultat“, sagt Sven Schnabl. „Wir müssen jetzt erst einmal untersuchen, warum wir mit dem BMW nicht wie gewünscht in Fahrt gekommen sind und das in Ruhe aussortieren.“
Überhaupt stehen dem Einsatzteam von Falken Motorsports arbeitsreiche Wochen bevor: Nach eingehender Analyse der Saison 2019 folgt die Planung der nächstjährigen Aktivitäten, wie immer mit besonderem Fokus auf das 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife. „Vor uns liegt sicher kein ruhiger Winter“, meint Teamchef Sven Schnabl. „Es gilt, viele kleine Bausteine richtig zusammenzusetzen und an den entsprechenden Stellschrauben zu drehen, damit wir 2020 wieder ein Kandidat auf Podestplätze und im Idealfall auch Rennsiege sind.“ Wie genau das Motorsport-Programm von Schnabl Engineering dann aussieht, wird zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt.