Podestplatz für Schnabl Engineering bei der „Generalprobe“ am Nürburgring

Schnabl Engineering hat sich erfolgreich auf das berühmte 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife eingestimmt und mit einem Podestplatz an seine bisherigen Ergebnisse der Motorsport-Saison 2025 angeknüpft. Denn bei den 24h Qualifiers auf der 25,378 Kilometer langen Variante des Nürburgrings erzielten die beiden Porsche 911 GT3 R des Rennstalls aus Butzbach bei Frankfurt unter widrigen Wetterbedingungen die Positionen zwei und fünf.

Teamchef Sven Schnabl zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen: „Wir haben uns bei typischem Eifelwetter gut verkauft. Ich würde sagen, die Generalprobe ist gelungen – auch wenn es schwierig einzuschätzen ist, wo wir im Kräfteverhältnis stehen. Wir sind aber auf jeden Fall einen Schritt weiter und unser Paket passt. Es war also ein gutes Wochenende für uns.“

Doch einfach war es nicht für das Einsatzteam von Falken Motorsports, denn auf den Testtag am Freitag im Trockenen folgte am Samstagvormittag ein nasses Qualifying zum ersten Vier-Stunden-Rennen. Julien Andlauer und Alessio Picariello im Porsche mit der Nummer 33 sicherten sich mit 8:11.368 Minuten den vierten Startplatz bei 2,305 Sekunden Rückstand auf den Manthey-Porsche an der Spitze. Weitere 3,3 Sekunden dahinter auf Platz elf landete das Schwesterauto mit der Nummer #44 von Dorian Boccolacci und Nico Menzel.

Auf nasser Strecke erwischte Andlauer einen guten Start und ging noch in der ersten Rennrunde in Führung. Doch noch vor der Ziellinie drehte er sich im Bereich der Hohenrain-Schikane von der Fahrbahn und schlug an den Banden an. „Wir haben natürlich sofort einen Reparaturstopp eingelegt, aber dabei stellte sich heraus, dass die Spurstange krumm war. Deshalb mussten wir das Auto aus dem Rennen nehmen“, erklärt Sven Schnabl.

Boccolacci und Menzel fuhren indes weiter und bewegten sich auf Tuchfühlung zur Spitze, als sich das Wetter dramatisch verschlechterte. „Wir dachten sogar darüber nach, auch unser zweites Auto zurückzuziehen, weil es so viel Aquaplaning gab“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Letztlich nahmen wir einfach stark Tempo heraus, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Man musste schon froh sein, wenn es den Fahrern gelang, das Auto auf der Strecke zu halten.“ Und so sah die Startnummer 44 nach 23 Rennrunden das Ziel mit einer Runde Rückstand auf dem fünften Platz unter 107 Fahrzeugen, als viertbester Porsche im Feld.

Tags darauf ging es erneut im Nassen in das nächste Zeittraining. Wieder brachten sich die beiden Autos von Schnabl Engineering in eine gute Ausgangslage: Die Nummer 44 von Boccolacci, Dennis Marschall und Nico Menzel erzielte im Top-Qualifying mit 9:14.286 die viertbeste Zeit bei 1,367 Sekunden Rückstand auf den GetSpeed-Mercedes. Andlauer und Picariello folgten im zweiten Falken-Porsche mit der Nummer 33 weitere 6,1 Sekunden dahinter auf Position sieben.

Das Wetter blieb auch im zweiten Qualifiers-Rennen der bestimmende Faktor, denn schon nach der ersten Runde war die Strecke bereit für Slicks, sodass beide Autos zum Reifenwechsel an die Box fuhren. Kurz darauf meldete die Nummer 44 einen schleichenden Plattfuß und musste ihr Tempo drastisch reduzieren. „Leider ereilte uns der Reifenschaden schon früh auf der Runde, sodass wir auf dem Rückweg zu Start und Ziel sehr viel Zeit verloren haben“, sagt Sven Schnabl. „Hinzu kam, dass der kaputte Reifen schon Teile der Karosserie zerschlagen hatte. Deshalb haben wir das Auto nicht mehr repariert, sondern abgestellt – es ging mit der Nummer 44 einfach um nichts mehr.“

Die #33 von Andlauer und Picariello wiederum lag weiterhin gut im Rennen und kreuzte die Ziellinie nach vier Stunden und 27 Rennrunden nur 25,392 Sekunden hinter dem siegreichen Scherer-Porsche auf Platz zwei unter 98 Teilnehmern. Im fünften Saisonrennen gelang Schnabl Engineering damit das bereits fünfte Podestergebnis des Jahres.

„Wir sind immerhin mit einem Auto gut durchgekommen und haben selbst den erneut einsetzenden Regen kurz vor Schluss noch gemeistert“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Auch wenn wir jeweils nur ein Fahrzeug ins Ziel gebracht haben, war es trotzdem ein solides Wochenende für uns, denn wir haben unsere Form noch einmal bestätigt. Und jetzt geht es für uns nur noch darum, Autos und Team final auf das 24-Stunden-Rennen vorzubereiten.“

Der Saisonhöhepunkt auf der Nürburgring-Nordschleife wird in diesem Jahr vom 21. auf den 22. Juni ausgetragen – und Schnabl Engineering zählt zu den Favoriten: Seit 2014 hat das Einsatzteam von Falken Motorsports bei jeder Ausgabe des Langstrecken-Klassikers mindestens einen Top-10-Platz erzielt und 2021 sowie erneut 2024 jeweils beide Autos unter die ersten Zehn gefahren. Das bisher beste Einzelergebnis des Rennstalls ist der dritte Platz beim 24-Stunden-Rennen 2015.