Platz 7 bei Spontaneinsatz auf der Nordschleife für Schnabl Engineering

„Verlängerung“ für Schnabl Engineering auf der Nürburgring-Nordschleife: Nachdem das Einsatzteam von Falken Motorsports seine Rennsaison 2019 eigentlich bereits beim achten Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft beendet hatte, ging der Rennstall aus Butzbach beim neunten VLN-Lauf kurzfristig doch noch einmal an den Start – mit nur einem Auto, aber mit Erfolg: Sven Müller und Patrick Pilet belegten im Porsche 911 GT3 R von Falken Motorsports den siebten Platz unter 162 teilnehmenden Fahrzeugen. Es war bereits das zwölfte Top-10-Ergebnis für Schnabl Engineering in diesem Jahr.

Wie aber war es zum ungeplanten Rennstart gekommen? Teamchef Sven Schnabl erklärt: „Porsche-Team Manthey Racing hatte aufgrund eines Unfalls den achten VLN-Lauf verpasst. Daher kam Porsche mit der Bitte auf uns zu, bei VLN 9 noch Komponenten freizufahren. Dieser Bitte sind wir gerne nachgekommen. Denn so hatten auch wir die Gelegenheit, bei einem zusätzlichen Renneinsatz weitere Tests zu unternehmen und neue Daten zu sammeln – mit den Porsche-Werksfahrern Sven und Patrick statt unseren Stammpiloten.“

Damit sich Müller und Pilet auf die ihnen unbekannten Falken-Reifen und das neue Umfeld bei Schnabl Engineering einstellen konnten, absolvierte das Team am Vorabend des neunten VLN-Laufs Probefahrten auf der Nürburgring-Nordschleife. Dabei fanden sowohl ein anderes Set-up als auch neue Komponenten Verwendung im Fahrzeug. „Natürlich war dann einiges los auf der Strecke, aber der Test hat Sven und Patrick immerhin ermöglicht, ein erstes Gefühl für unser Auto und die Reifen zu bekommen“, sagt Sven Schnabl.

Tags darauf ging’s auf nasser Strecke gleich ins Qualifying, wobei sich Müller und Pilet auf Regenreifen, geschnittenen Regenreifen und schließlich mit Trockenreifen achtbar schlugen. Einzig die Schlussattacke gelang nicht: Das Falken-Auto erwischte ausgerechnet bei den besten Bedingungen auf der Strecke eine Code-60-Zone und verpasste damit die Chance auf eine Topzeit. „Das war Pech“, meint Teamchef Sven Schnabl. Der Porsche blieb mit 8:18.114 Minuten gut 11,9 Sekunden hinter der Spitze zurück, was Startplatz 13 bedeutete.

Umso besser lief es dafür im 44. DMV Münsterlandpokal, der über die VLN-übliche Distanz von vier Stunden ausgetragen wurde: Müller und Pilet spulten die 28 Rennrunden auf der Nürburgring-Nordschleife fehlerlos ab, Schnabl Engineering verzeichnete keine technischen Probleme. Der Falken-Porsche kämpfte am Ende sogar um den Sieg, musste sich im Ziel jedoch um 3,4 Sekunden dem Black-Falcon-Mercedes geschlagen geben und belegte auf der Strecke Platz zwei.

Die Sportkommissare befanden Schnabl Engineering im Rahmen einer offiziellen Untersuchung jedoch für schuldig, in einer Code-60-Zone nicht die erforderliche Maximalgeschwindigkeit eingehalten zu haben. Müller und Pilet waren zwischen den Streckenabschnitten „Karussell“ und „Hohe Acht“ zu schnell gefahren. Die Konsequenz: 185 Strafsekunden, angerechnet auf die Rennzeit. Das warf das Team von Rang zwei auf Position sieben zurück.

„Die Code-60-Flagge hat man selbst in den Onboard-Aufnahmen unseres Fahrzeugs kaum gesehen“, sagt Sven Schnabl. „Dennoch: Die Strafe ist natürlich korrekt, wenngleich sehr schade für uns, denn ein ‚offizieller‘ zweiter Platz wäre zum Abschluss unserer Rennsaison 2019 noch schöner gewesen.“ Es hätte nach drei vierten Plätzen das erste Top-3-Ergebnis für Schnabl Engineering in diesem Jahr bedeutet. So aber hielt für Falken Motorsports immerhin die Serie von mindestens einem Top-10-Platz bei jeder VLN-Rennteilnahme 2019.

Damit ist die diesjährige Nordschleifen-Saison für Teamchef Sven Schnabl und seine Mannschaft endgültig abgeschlossen. „Wir haben noch einmal viele neue Erkenntnisse gewonnen und einen Schritt nach vorne gemacht“, meint Sven Schnabl. Diesen positiven Schwung nimmt der Rennstall aus Butzbach mit in die lange Winterpause.