Bei Schnabl Engineering wird nicht nur gejubelt, wenn Pierre Kaffer oder Jiri Janak ein gutes Ergebnis erzielt, die Mannschaft drückt neuerdings auch einem Polo Cup Piloten die Daumen. Der Youngster heißt Bastian Graber und ist seit August Auszubildender beim Team aus Butzbach.
Beim letzten Lauf auf dem Nürburgring wurde bei Schnabl Engineering nicht nur Pierre Kaffers fünfter Platz gefeiert, die Mannschaft stürmte auch zur Siegerehrung des ADAC VW Polo Cup, denn dort stand Bastian Graber nach einer starken Leistung auf dem Podest. „Ein tolles Erlebnis, vor allem auch weil meine Arbeitskollegen aus dem Team der Siegerehrung beiwohnten und applaudierten.“ Den Applaus hatte sich der 16-Jährige redlich verdient, denn als Rookie-Pilot einen dritten Platz herauszufahren, ist neben Bastian Graber in der bisherigen Geschichte des Polo Cup erst einem weiteren Fahrer gelungen. „Bastian ist sehr talentiert, das gilt sowohl für seine Arbeit als Mechaniker, als auch in sportlicher Hinsicht, wenn er hinter dem Lenkrad seines Polos sitzt“, lobt ihn Teamchef Sven Schnabl. „Wir fiebern mittlerweile nicht nur im Carrera Cup mit Pierre Kaffer und Jiri Janak mit, sondern drücken auch die Daumen, wenn die Polos fahren und unser Lehrling am Steuer sitzt.“
Dinge, die Bastian Graber von den Technikern im Team Schnabl Engineering lernt, um die Fahrzeuge von Pierre Kaffer und Jiri Janak vorzubereiten und schneller zu machen, kann er im Polo Cup allerdings nicht anwenden. „Nur was grundlegende Kenntnisse angeht, wie etwa die Wahl des richtigen Reifendrucks, kann ich auch im Polo Cup nutzen, ansonsten lässt das Reglement nur wenige Veränderungen am Auto zu“, erzählt der 16-Jährige und fügt an: „Natürlich werde ich von den beiden Fahrern unterstütz. Ich kann jederzeit zu Pierre Kaffer oder Jiri Janak gehen wenn ich Fragen habe. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, versuche ich auch mit beiden die Rennstrecke abzugehen, dabei haben die zwei mir schon so manchen wertvollen Tipp geben können, der auch im Polo funktioniert hat.“
Zur Lehre bei Schnabl Engineering hat Bastian Graber über die Schule gefunden. „Sportlich hat bei mir alles mit dem Kartsport begonnen, als dann gegen Ende meiner Schulzeit ein Praktikum anstand, habe ich versucht irgendetwas zu finden, was mit dem Motorsport zu tun hat. Ich habe mich bei Schnabl Engineering gemeldet und prompt einen Praktikumsplatz erhalten. Nach meiner Schulzeit ist aus der ganzen Sache dann eine richtige Lehrstelle als KFZ Mechatroniker geworden.“ Es ist eine außergewöhnliche Lehrstelle, worum ihn sicher viele Jungendliche in seinem Alter beneiden. „Ich komme vor allem viel herum“, lacht Bastian Graber, der in den vergangenen Wochen mit dem Team auch die Rennen des Supercups im Umfeld der Formel 1 miterlebt hat. An den Carrera Cup Wochenenden muss Bastian nur donnerstags arbeiten. „Ansosten stellen wir ihn freitags, samstags und sonntags frei, damit er sich auf seine Rennen konzentrieren kann“, so der Teamchef.
Seinen Job als Mechaniker macht er gut. „Ich bin sehr zufrieden mit ihm. Er ist fleißig, gründlich, lernt schnell und kommt sehr gut mit allen Kollegen zurecht“, lobt ihn der Teamchef und fügt an: „Insgesamt ist Bastian ein sehr ruhiger Junge, manchmal hat man sogar den Eindruck, er wäre ein wenig schüchtern. Aber das ist er nicht wirklich, sonst könnte er im Polo Cup nicht so gute Ergebnisse einfahren“, lacht Schnabl. Am Wochenende werden seine Kollegen jedenfalls wieder mit einem Auge in Richtung Polo Cup schielen, denn in Barcelona möchte Bastian seine gute Leistung vom Nürburgring bestätigen. „Am liebsten wäre mir natürlich wieder ein Platz auf dem Podest“, so der 16-Jährige. (sn)