Das Fachmagazin Motorsport XL (www.motorsport-xl.de) führt mit Teamchef Sven Schnabl ein Interview über die letzten Rennen und den Erfolg von Jörg Hardt im Porsche Mobil1 Supercup….
Mit dem zweiten Platz durch Jörg Hardt beim Finalrennen des Porsche Supercup in Monza kam Schnabl Engineering zum zweiten Mal innerhalb von drei Rennen auf Rang zwei. Wir sprachen mit Teamchef Sven Schnabl über den deutlichen Aufwärtstrend nach der Verpflichtung von Hardt, der in Budapest, Valencia, Spa und Monza das Cockpit von Jiri Janak übernahm.
Glückwunsch zum guten Ergebnis. Es gab doch jetzt einen deutlichen Schub nach vorne. Mit den letzten vier Rennen kann man zufrieden sein.
Sven Schnabl: „Danke, ja natürlich sind wir zufrieden. Zweimal Platz zwei in Valencia und Monza freut uns sehr.“
Was wurde verändert, um den Erfolg zu haben?
Sven Schnabl: „90% der Dinge bleiben immer gleich. 10% sind Veränderungen, die man anhand der Strecke oder z.B. des Wetters, bzw. des Fahrers vornimmt. Es hat einfach gepasst und vielleicht haben wir auch das nötige Glück gehabt. Das Team hat Jörg Hardt das Auto perfekt vorbereitet und Jörg hat die richtigen Entscheidungen im Rennen getroffen.“
So einfach ist das..?
Sven Schnabl: „Manchmal ja! Wichtig war für uns nach dem neuerlichen Erfolg in Monza natürlich auch, dass wir das gute Ergebnis von Valencia bestätigen konnten. Es war also keine Eintagesfliege und auch kein Glück mit Platz zwei in Spanien.“
In Monza wäre vielleicht auch noch der Sieg möglich gewesen?
Sven Schnabl: „Natürlich hätten wir auch den Sieg gerne mitgenommen und im Endeffekt ist es schade, da Jörg Hardt lange Zeit geführt hat. Aber wenn mir vor dem Rennen jemand gesagt hätte, das es so schwere Bedingungen und so ein spannendes Rennen werden würde, wäre ich auch mit Platz 3 zufrieden gewesen. Die Leistungsdichte ist enorm und nur wenn alles perfekt läuft, kommt man auf das Podest.“
Der zweite Pilot im Team, Darryl O’Young, hatte das Glück leider nicht
Sven Schnabl: „Darryl wurde unter Wert geschlagen. Wir haben im Team vor dem Rennen entschieden, dass er mit Regenreifen an den Start geht, da wir die Information hatten, es sollte zehn Minuten nach Rennbeginn regnen. Er fuhr dann in der 1. Runde zehn Plätze nach vorne, doch der Regen kam einfach nicht! Glück für Jörg Hardt, der mit Slicks unterwegs war. Pech für Darryl. Da steckt man leider nicht drin. Im nachhinein ist man immer schlauer.“
Zurück zu Jörg Hardt: Die Entscheidung kam ziemlich kurzfristig ihn fahren zu lassen
Sven Schnabl: „Kurz vor dem viertletzten Lauf in Budapest (Anm.d.Red.: am 03.08.08) wussten wir, das Jiri Janak nicht mehr bei uns im Supercup antritt. Die Entscheidung Jörg anzurufen ging ziemlich schnell. Innerhalb von zwei Minuten war klar, das wir einen schnellen Fahrer benötigen, der verfügbar ist. Es gab nur einen Anruf und wir sind uns sofort einig geworden. Er ist schon in der Vergangenheit zwei Jahre bei uns gefahren und daher gab es von dieser Seite keine Schwierigkeiten. Ohne Vorbereitung hat er sich in Budapest ins Auto gesetzt und war auf Anhieb schnell. Mit Platz neun konnten wir alle sehr zufrieden sein. Valencia war wie erwähnt sehr stark mit Platz zwei. Und beim 11. Platz in Spa war Jörg ein wenig krank – vielleicht spielte das auch eine Rolle. Umso wichtiger dann der neuerliche Erfolg in Monza.“
Auch für das gesamte Team wichtig?
Sven Schnabl: „Natürlich, man zweifelt ja nach schlechten Ergebnissen selber, ob man alles richtig macht und die Autos konkurrenzfähig sind. Das fängt bei mir an und geht im gesamten Team weiter. Daher waren die guten Ergebnisse eine richtige Befreiung für das Team und die Freude dementsprechend.“
Gibt es schon Planungen für die Saison 2009 im Porsche Supercup oder auch Porsche Carrera Cup, wo vor unserer Druckabgabe noch zwei Läufe (Barcelona und Hockenheim) anstehen?
Sven Schnabl: „Nein, hier kann ich noch nichts zu sagen. Wir setzen uns in den nächsten Wochen zusammen und dann werden wir sehen!“ (Das Interview führte Ralph Monschauer)