Gemischte Gefühle für Schnabl Engineering nach „Generalprobe“ am Nürburgring

Erneut taten sich die Porsche-Fahrzeuge schwer auf der Nürburgring-Nordschleife. Und so reist Schnabl Engineering als Einsatzteam von Falken Motorsports mit gemischten Gefühlen ab vom ADAC Ruhr-Pokal-Rennen, dem mit sechs Stunden längsten Lauf der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) 2020. Am Ende erreichte der Rennstall aus Butzbach mit einem seiner Porsche 911 GT3 R den 14. Platz unter 150 Fahrzeugen. Das Schwesterauto aber schied in Folge eines Unfalls vorzeitig aus.

„Wenn es in der Generalprobe noch nicht so ganz läuft, dann ist das doch ein gutes Omen für den großen Auftritt. So heißt es zumindest“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Wir hoffen natürlich, dass wir bei unserem Saisonhöhepunkt, dem 24-Stunden-Rennen, entsprechend besser abschneiden als am vergangenen Wochenende. Angesichts der Umstände war beim 6-Stunden-Rennen aber nicht mehr drin für uns.“

Die fünfte NLS-Veranstaltung des Jahres hatte schon schwierig begonnen für Schnabl Engineering. Bereits im Zeittraining auf trockener Strecke deutete sich an, dass die Porsche-Fahrzeuge erneut einen schweren Stand haben würden: Mit 8:02.886 Minuten erzielte das Falken-Auto mit der Startnummer vier – gefahren von Klaus Bachler, Matteo Cairoli, Peter Dumbreck und Martin Ragginger – die schnellste Falken-Runde in diesem Jahr und die beste Porsche-Runde im Qualifying. Doch das reichte nur zu Startplatz 14. Rückstand auf den Audi-Spitzenreiter: 6,8 Sekunden. Mit 8:05.569 Minuten klassierten sich Christian Engelhart, Sven Müller, Thomas Preining und Dirk Werner auf Position 23.

„Keine ideale Ausgangslage für uns, so viel steht fest“, meint Sven Schnabl. „Die Platzierungen der weiteren Porsche-Fahrzeuge aber zeigen: Das war das Maximum für uns. Zufriedenstellend ist dieses Ergebnis natürlich nicht.“

Umso besser lief es für Schnabl Engineering im Rennen, das erstmals 2020 einige Zuschauer auf den Tribünen sah. Bachler als Startfahrer arbeitete sich von P14 kommend gleich in Runde eins auf P7 vor. Seine Falken-Teamkollegen knüpften nahtlos an diese Leistung an: Nach knapp 4,5 Stunden lag der Porsche mit der Nummer vier sogar kurzzeitig in Führung. In Folge einer Berührung mit einem anderen Fahrzeug und einem Folgeschaden aber rollte das Auto eine Stunde vor Rennende im Bereich Eschbach aus. Es war der zweite Ausfall für Schnabl Engineering in diesem Jahr, nachdem Bachler mit 8:01.159 Minuten in Runde zwei die Jahresbestleistung des Teams im Rennen aufgestellt hatte.

„Dass unsere tolle Aufholjagd am Ende unbelohnt blieb, das ist natürlich schade“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Immerhin aber haben wir gesehen: Im Rennen ist unser Speed nicht so schlecht.“

Das stellten auch Engelhart, Müller, Preining und Werner im Falken-Porsche mit der Nummer drei unter Beweis: Sie beschlossen das Rennen nach 41 Runden auf der 14. Position unter 125 gewerteten Fahrzeugen, mit einem Rückstand von 4:28 Minuten auf den siegreichen Audi und knapp 1:45 Minuten hinter dem bestplatzierten Porsche auf Position neun. Schnabl Engineering platzierte sich damit beim vierten Einsatz in diesem Jahr zum vierten Mal in Folge in den Top 20.

„Unter die ersten Zehn zu kommen, das wäre natürlich noch schöner gewesen“, meint Sven Schnabl. „Mehr aber war heute nicht drin für uns.“

Das Einsatzteam von Falken Motorsports wähnt sich trotzdem gut gerüstet für das legendäre 24-Stunden-Rennen am 26./27. September 2020. „Unsere Mannschaft ist eingespielt und hat auch dieses Mal wieder perfekte Arbeit abgeliefert, auch die fahrerische Leistung war gut“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Für uns ging es hier darum, unsere Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt abzuschließen und letzte Feinabstimmungen an unseren Porsche-Autos zu bestätigen. Mit dem in den bisherigen Rennen gesammelten Know-How und zwei eingespielten Fahrerquartetten sind wir bereit für das Abenteuer Nordschleife im Herbst.“

Aufgrund der Corona Krise wird das 24-Stunden-Rennen ausnahmsweise nicht zum gewohnten Termin im Sommer ausgetragen – und voraussichtlich ohne Vor-Ort-Zuschauer. Schnabl Engineering hat in den vergangenen Jahren stets einen Top-10-Platz beim größten Langstrecken-Rennen Deutschlands belegt, zuletzt 2019 den sechsten Rang.