Der krönende Abschluss eines erfolgreichen Jahres: Schnabl Engineering hat den fünften Lauf zur Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) 2024 gewonnen und damit bei seinem achten Nordschleifen-Rennen in dieser Saison den fünften Sieg erzielt. Mehr noch: Für Klaus Bachler und Alessio Picariello im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 3 war es sogar ein Start-Ziel-Erfolg, nachdem das Duo bereits die Pole-Position herausgefahren hatte. Joel Eriksson und Tim Heinemann steuerten das Schwesterauto mit der Nummer 4 auf Position elf ins Ziel.
„Ein Sieg im für uns letzten Saisonrennen ist natürlich immer etwas Schönes“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Allerdings: Es hätte auch ein Doppelsieg werden können. Der Speed war da, aber leider ist unser zweites Auto in einen Zwischenfall verwickelt worden. Schade. Aber auf unsere Nordschleifen-Saison 2024 dürfen wir auch ohne einen Doppelsieg sehr stolz sein. Vielen Dank und Kompliment an das gesamte Team für die tolle Leistung in diesem Jahr.“
Einfach hatte es Schnabl Engineering als Einsatzteam von Falken Motorsports bei der 55. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy jedenfalls nicht: Auf regennasser Fahrbahn ging es ins Qualifying, doch der Rennstall aus Butzbach bei Frankfurt setzte sich bei tückischen Bedingungen ausgezeichnet in Szene. Bachler/Picariello erzielten mit 9:28.375 Minuten die Bestzeit unter 123 Fahrzeugen, Eriksson/Heinemann kamen mit 9:43.544 Minuten auf Platz zwei. Aber kaum waren diese Zeiten gesetzt, schon ging es schief: Nach einem Missverständnis mit einem anderen Fahrzeug verunfallte der Falken-Porsche mit der Nummer 3 im Streckenabschnitt Metzgesfeld und musste abgeschleppt werden. Für die Crew von Schnabl Engineering begann damit ein Wettlauf gegen die Zeit.
„Zum Glück hat sich der erste Eindruck nicht bestätigt: Die Schäden waren geringer als gedacht“, sagt Sven Schnabl. „Unsere Mannschaft musste trotzdem zaubern, um das Auto rechtzeitig zum Rennen wieder einsatzbereit zu machen, und das haben wir geschafft – mit einer Minute Puffer. Dazu kann ich dem gesamten Team nur gratulieren. Das war eine wirklich ausgezeichnete Teamleistung, noch dazu unter großem Druck.“
Die Reparatur machte sich alsbald bezahlt, denn beim Start zum vierstündigen NLS-Rennen verteidigten die Falken-Autos auf abtrocknender Strecke nicht nur ihre Positionen eins und zwei, sie kamen sogar mit gut 15 Sekunden Vorsprung aus der ersten Runde zurück und bestimmten fortan das Geschehen.
„Zwischendurch hielten uns ein Transponder-Problem und die ‚Spiegelei‘-Flagge der Rennleitung auf Trab, aber auch das haben wir erfolgreich gemeistert“, sagt Teamchef Sven Schnabl.
Die Hoffnung auf die Plätze eins und zwei im Rennen aber zerschlug sich, als Heinemann im zweitplatzierten Falken-Porsche bei einem Zwischenfall von der Strecke rutschte und das Auto beschädigte. Bei der langsamen Fahrt zurück an die Box und der anschließenden Reparatur verlor Schnabl Engineering etliche Minuten und die Tuchfühlung zur Spitze.
„Wir wussten sofort, dass wir mit diesem Auto keine Rolle mehr spielen würden“, sagt Sven Schnabl. „Trotzdem hat die Mannschaft noch einmal Kampfgeist bewiesen, das Fahrzeug wieder flottgemacht und letztlich den elften Platz eingefahren. Das ist angesichts der Umstände noch ein ordentliches Ergebnis, wenngleich natürlich nicht das, was wir uns erhofft hatten.“
Die Startnummer 3 mit Bachler und Picariello wiederum kreuzte nach 4:06 Stunden und 27 Rennrunden auf der 24,358 Kilometer langen Kombination aus Grand-Prix-Strecke und Nordschleife die Ziellinie auf Platz eins und stellte so den dritten NLS-Saisonsieg für Schnabl Engineering sicher, nachdem das Team auch beide Qualifier-Rennen für das 24-Stunden-Rennen für sich entschieden und die Plätze sechs und zehn beim Langstrecken-Klassiker belegt hatte.
„Für uns ist es der perfekte Abschluss einer tollen Saison“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Natürlich war die Konkurrenzdichte in diesem letzten Rennen nicht so hoch wie bei anderen Läufen, aber wir nehmen den Erfolg trotzdem gerne mit, zumal er bei schwierigem Wetter und unter Mischbedingungen erzielt wurde. Da haben wir uns nichts vorzuwerfen: Man muss es dann eben auch ins Ziel bringen, und das ist uns gelungen.“
Beim sechsten Lauf zur NLS 2024, dem ADAC Barbarossapreis am 16. November 2024, ist der Rennstall planmäßig nicht am Start. „Bei den zu erwartenden Temperaturen geht für uns die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht auf“, erklärt Sven Schnabl. „Ab sofort beschäftigen wir uns daher schon mit der Nordschleifen-Saison 2025.“