Schnabl Engineering: Guter Speed beim Nordschleifen-Auftakt 2022 bleibt unbelohnt
Der Speed stimmt, nur das Ergebnis nicht: Schnabl Engineering hat beim Auftakt zur Nordschleifen-Rennsaison 2022 auf dem Nürburgring mit schnellen Runden überzeugt, sah bei der 67. ADAC Westfalenfahrt allerdings mit beiden Autos nicht das Ziel. Denn die beiden Porsche 911 GT3 R des Einsatzteams von Falken Motorsport schieden im ersten Lauf zur Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) jeweils nach Berührungen aus.
„Nach diesem ersten Wochenende haben wir sehr gemischte Gefühle“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Einerseits waren wir gut unterwegs und haben im Vergleich zu 2021 einen großen Sprung gemacht: Wir haben uns um gut fünf Sekunden gesteigert! Das ist hervorragend, aber du musst es dann halt auch ins Ziel bringen. Das ist uns an diesem Wochenende nicht gelungen.“
Dabei hatte die erste Nordschleifen-Veranstaltung des Jahres vielversprechend begonnen für die Mannschaft aus Butzbach bei Frankfurt: Erstmals seit 2019 hatte das Team in der Startaufstellung zum ersten Saisonlauf gleich beide Fahrzeuge in den Top 10 platziert. Im Qualifying waren Patrick Pilet und Marco Seefried auf dem Falken-Porsche mit der Nummer drei in 7:52.457 Minuten auf Platz vier gefahren, als bester Porsche im 127 Teilnehmer starken Feld und bei einem Rückstand von 2,087 Sekunden auf die Spitze. Martin Ragginger hatte das Schwesterauto mit der Nummer vier in 7:52.897 Minuten auf P8 gestellt, weitere 1,5 Sekunden zurück – allerdings als Einzelkämpfer, nachdem sein Teamkollege Lars Kern kurz vorher einen positiven Coronatest vorgelegt hatte und deshalb nicht startberechtigt gewesen war.
„Diese extra Aufregung hätte es kurz vor dem Saisonauftakt nicht gebraucht“, meint Sven Schnabl. „Kompliment an Fahrer und Crew, dass sie sich davon nicht haben beirren lassen. Unser Qualifying mit beiden Autos in den Top 10 war stark.“
Und das vierstündige Rennen begann ebenso erfreulich für Schnabl Engineering: Patrick Pilet stürmte im Falken-Porsche von P4 kommend gleich auf den ersten Metern an die Spitze und bestimmte so die Anfangsphase auf der Nürburgring-Nordschleife mit einer „mega Pace“, wie Teamchef Sven Schnabl sagt: „Da waren wir wirklich großartig unterwegs.“
Die Freude über diesen Coup hielt aber nicht lange an: Martin Ragginger kollidierte bereits in der ersten halben Stunde mit einem Kontrahenten und zog sich Schäden am Fahrzeug zu. Nach drei Runden stellte Schnabl Engineering den Porsche mit der Nummer vier aus Sicherheitsgründen an der Box ab und gab das Rennen auf.
Nur wenig später wurde auch das Falken-Schwesterauto in einen Zwischenfall verwickelt: Marco Seefried, der das Steuer gerade von Patrick Pilet übernommen hatte, landete nach einer Berührung in der Streckenbegrenzung und schied auf der Stelle aus. Kurz vor dem Ablauf der ersten Rennstunde waren beide Falken-Porsche nicht mehr mit dabei.
„So hatten wir uns den Saisonauftakt sicherlich nicht vorgestellt“, sagt Sven Schnabl. „Man könnte sagen: Außer Spesen nichts gewesen, aber das trifft es nur zum Teil. Denn wir waren im Qualifying und auch anfangs im Rennen gut unterwegs und den Fahrern ist bei den Zwischenfällen nichts passiert. Das ist gut. Auf der anderen Seite aber ist eines unserer Autos ein Totalschaden, der uns in den nächsten Tagen intensiv beschäftigen wird.“
Für Schnabl Engineering, das am Montag und Dienstag nach dem Saisonauftakt exklusiv auf der Nürburgring-Nordschleife getestet hat, beginnt jetzt nämlich ein Rennen gegen die Zeit: Denn schon am 9. April 2022 steht mit dem 46. NIMEX DMV 4h-Rennen der zweite Lauf zur diesjährigen NLS auf dem Programm. „Ob wir das Auto bis dahin neu aufgebaut kriegen, müssen wir abwarten“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Stand jetzt sieht es eher so aus, dass wir in zwei Wochen nur mit einem Fahrzeug antreten können. Wir probieren aber natürlich trotzdem unser Möglichstes, um beide Falken-Porsche in die Startaufstellung zu bringen!“