Erstmals zwei Top-10-Plätze für Schnabl Engineering bei 24h Nürburgring

Bild: Erstmals zwei Top-10-Plätze für Schnabl Engineering bei 24h Nürburgring

Es ist die Fortsetzung einer seit 2014 anhaltenden Erfolgsstory und eine Premiere zugleich: Schnabl Engineering hat auch beim diesjährigen 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife die Top 10 erreicht, erstmals aber gleich mit beiden Autos. Das Einsatzteam von Falken Motorsports erzielte mit seinen Porsche 911 GT3R die Positionen vier und neun unter 121 gestarteten Fahrzeugen und verfehlte seinen zweiten 24h-Podestplatz nach 2015 nur um 3,492 Sekunden. Doch Teamchef Sven Schnabl betont: „Wir haben Platz vier gewonnen, nicht Platz drei verloren.“

Tatsächlich war die Mannschaft aus Butzbach bei Frankfurt nach einem schwierigen Qualifying nur von den Startplätzen 28 und 29 in den Langstrecken-Klassiker gegangen. Klaus Bachler, Dirk Werner, Thomas Preining und Lance-David Arnold hatten den Falken-Porsche mit der Startnummer 33 in 8:19.064 Minuten rund 6,7 Sekunden hinter der Bestzeit platziert. Das Schwesterauto mit der Nummer 44, gefahren von Bachler, Martin Ragginger, Sven Müller und Alessio Picariello, brauchte in 8:19.429 Minuten noch einmal 0,365 Sekunden mehr für seine beste fliegende Qualifying-Runde um die 25,378 Kilometer lange Nordschleife.

„Aufgrund dieser Ausgangslage war klar, dass wir versuchen mussten, uns gleich zu Rennbeginn nach vorne zu arbeiten“, erklärt Teamchef Sven Schnabl. Seine Fahrer setzten diesen Plan auch in die Tat um: Nach dem Start bei Mischwetter und einer geteilten Strategie – ein Auto setzte auf Trockenreifen, das andere auf geschnittene Slicks – fuhren beide Rennwagen des Teams bereits nach der ersten Boxenstopp-Serie in den Top 20. Und im stärker werdenden Regen ging es weiter vorwärts für Schnabl Engineering. „Vor allem Klaus Bachler war megaschnell“, meint Sven Schnabl. Der Österreicher fuhr Rundenzeiten auf dem Niveau der Spitze und etablierte die Nummer 33 in den ersten Rennstunden als ernstzunehmender Verfolger.

Und dann ging nichts mehr: Gegen 21:30 Uhr wurde das 24-Stunden-Rennen mit der roten Flagge unterbrochen, weil Regen und Nebel eine Fortsetzung des Fahrbetriebs unmöglich gemacht hatten. Erst am späten Vormittag des Folgetags erfolgte der Re-Start. Falken-Teamchef Sven Schnabl, dessen Autos auf den Positionen 14 und 16 in die „Zwangspause“ gingen, zeigt Verständnis für die Entscheidung der Rennleitung: „Das typische Eifel-Wetter präsentierte sich von seiner garstigen Seite. Der Abbruch ist da völlig nachvollziehbar.“

Schnabl Engineering aber ließ sich durch die Wetterkapriolen und das stundenlange Warten auf den Re-Start nicht aus der Ruhe bringen. „Unsere Fahrer und die Crew sind ständig hochkonzentriert geblieben, sodass wir gut in den zweiten Teil des Rennens gekommen sind. Und das war dann praktisch ein Sprintrennen bis zur Zielflagge“, sagt Sven Schnabl.

Noch einmal glänzte Bachler, dieses Mal im Falken-Porsche mit der Nummer 44 und mit einem Drei-Stunden-Stint, der das Team wiederum weit nach vorne brachte. Das ergab am Ende den vierten Platz bei einem Rückstand von 53,1 Sekunden auf den siegreichen Manthey-Porsche. Das Schwesterauto mit der Nummer 33 sah 3:13,7 Minuten hinter der Spitze die Ziellinie und komplettierte das erste Doppel-Top-10-Ergebnis beim 24h-Rennen in der Geschichte von Schnabl Engineering.

„Man will natürlich immer aufs Podium und idealerweise gewinnen, aber das Resultat geht in Anbetracht der Umstände wirklich in Ordnung“, meint Teamchef Sven Schnabl. „Gerade bei diesen tückischen Bedingungen haben Fahrer und Team eine herausragende Leistung abgerufen. Großes Kompliment dafür. Und wenn man sieht, wie knapp die Abstände zwischen P3 und P7 ausgefallen sind, dann dürfen wir mit dem vierten Platz absolut zufrieden sein.“ Denn am Ende lagen die genannten fünf Fahrzeuge allesamt innerhalb von nur 5,2 Sekunden!

Was Sven Schnabl ebenso stolz macht, ist die anhaltende Erfolgsserie seines Teams beim wichtigsten Langstrecken-Rennen des Jahres in Deutschland: Seit 2014 hat sich immer ein von Schnabl Engineering eingesetztes Auto in den Top 10 klassiert. Und nun gelang erstmals ein „Doppelschlag“ für Falken Motorsports. „Das ist schon etwas Besonderes“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Denn wir alle wissen ja: Bei einem 24h-Rennen musst du erst mal durchkommen und deine Leistung wirklich auf den Punkt bringen. Dass uns das über so viele Jahre hinweg gelungen ist, zeugt von einem tollen Teamgeist – und motiviert uns umso mehr, im kommenden Jahr gleich wieder nachzulegen!“

Tatsächlich richtet sich der Blick von Sven Schnabl bereits auf die Rennsaison 2022. Denn bei den Saisonläufen fünf und sechs der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) 2021 im Juli – den vierten Lauf im Juni lässt das Team planmäßig aus – kehrt sein Rennstall auf die altehrwürdige Nordschleife zurück, und dann schon mit Falken-Entwicklungsreifen für das kommende Jahr. „Nach dem 24h-Rennen ist schließlich immer vor dem 24h-Rennen“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Denn im nächsten Jahr gibt es wieder eine neue Chance. Die wollen wir nutzen.“