Erstes Top-5-Ergebnis für Schnabl Engineering auf der Nordschleife 2023

Schnabl Engineering hat sich beim zweiten Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) 2023 gesteigert und erstmals in diesem Jahr beide Autos in die Top 10 gebracht. Die Fahrzeuge des Einsatzteams von Falken Motorsports erzielten beim NIMEX 47. DMV 4-Stunden-Rennen die Positionen vier und neun unter 132 Teilnehmern.

„Das Ergebnis ist in Ordnung“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Unsere Autos laufen gut, die Fahrer waren gut unterwegs und die Crew hat ebenfalls gute Arbeit geleistet. Das war ein wichtiger Schritt nach vorne bei unserer Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt, das 24-Stunden-Rennen im Mai.“

Doch zunächst war das Rennwochenende auf der legendären Nordschleife für Schnabl Engineering alles andere als nach Wunsch verlaufen: Das Eifelwetter mit viel Regen hatte am Freitag einen Testtag für Slickreifen verhindert. „Leider hatten wir genau das falsche Wetter für das, was wir uns vorgenommen hatten“, meint Sven Schnabl. „Es war nie ganz trocken. Deshalb konnten wir nur bedingt neue Erkenntnisse gewinnen.“

Und es blieb nass am Nürburgring: Auch im Qualifying am Samstagmorgen mussten die Teams ihre Fahrzeuge mit Regenreifen versehen. Die beiden Falken-Autos erzielten damit Plätze im Mittelfeld. Klaus Bachler und Alessio Picariello im Porsche 911 GT3 R mit der Nummer drei fuhren in 9:23.027 Minuten auf Position 21, Joel Eriksson und Tim Heinemann im Schwesterfahrzeug mit der Nummer vier in 9:27.383 Minuten auf Platz 25. Die Bestzeit im Feuchten ging an den Rutronik-Porsche mit 9:06.584 Minuten.

Teamchef Sven Schnabl macht seinen Fahrern aber keinen Vorwurf: „Niemand hat einen Fehler gemacht. Wir haben im Regen einfach keine freie Runde erwischt. Und dann steht man eben etwas weiter hinten.“

Zum Rennstart allerdings schlug die Stunde von Falken Motorsports: Das Team entschied sich in der Startaufstellung kurzfristig für Trockenreifen, obwohl die Strecke noch leicht feucht war und weiterer Regen in der Luft lag. „Da haben wir gezockt“, räumt Sven Schnabl ein. Doch diese Strategie erwies sich als Goldgriff: Beide Fahrzeuge machten gleich auf den ersten Metern einiges an Boden gut und stießen alsbald in die Top 10 vor. Mehr noch: Das Duo Bachler/Picariello kämpfte gegen Rennende sogar um den Sieg. Eine sehr spät ausgesprochene Durchfahrtsstrafe für eine zuvor erfolgte Berührung mit einem anderen Rennauto aber kam das Team teuer zu stehen – und nach 27 Runden verfehlte das Falken-Auto schließlich einen Podestplatz um nur 2,084 Sekunden, bei insgesamt 31,3 Sekunden Rückstand auf den siegreichen Walkenhorst-BMW.

„So knapp am Podium vorbeizuschrammen, das ist natürlich ärgerlich“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Ein Top-3-Ergebnis wäre eine schöne Belohnung gewesen für all die Mühen der vergangenen Wochen, aber wir nehmen die Entscheidung der Sportkommissare hin. Zumal wir ohnehin froh sein können, überhaupt durchgekommen zu sein: Ein Trümmerteil hatte uns gleich zu Beginn zwei große Löcher in den Frontsplitter und in den Heckflügel geschlagen, was wir während des Rennens nur notdürftig reparieren konnten. Umso höher ist die fahrerische Leistung unserer Jungs einzustufen.“

Der zweite Falken-Porsche mit Eriksson/Heinemann kam fast genau eine Minute hinter dem Schwesterauto über die Ziellinie – und mit der schnellsten Rennrunde des Wochenendes in 8:00.286 Minuten.

„Wichtig war uns vor allem, viele Runden auf Slicks zu fahren“, erklärt Sven Schnabl. „Das hatten wir uns für diese Veranstaltung vorgenommen und das hatten wir am Freitag durch das Schlechtwetter nicht gekriegt. So aber haben wir wieder einige Lektionen gelernt und die Fahrer haben viel Streckenzeit bekommen. Beides ist entscheidend mit Blick auf das 24-Stunden-Rennen in einigen Wochen.“

Bis dahin ist aber noch viel zu tun für Schnabl Engineering: Der Rennstall aus Butzbach bei Frankfurt ist schon am 15. April 2023 erneut auf der Nordschleife im Einsatz, wenn dort die 54. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy als dritter Saisonlauf der NLS ausgetragen wird. Nur eine Woche später beginnt mit den Qualifikationsrennen an gleicher Stelle bereits die „heiße Phase“ vor dem Langstrecken-Klassiker auf dem Nürburgring.

Oder wie es Sven Schnabl formuliert: „Es bleibt sportlich bei uns, aber alle ziehen mit. Das ist auch gut so, denn die nächsten Wochen werden stressig.“