Erster Saisonsieg für Schnabl Engineering auf der Nürburgring-Nordschleife

Großer Erfolg für Schnabl Engineering auf der Nordschleife: Beim fünften Lauf zur Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) 2022 erzielte das Einsatzteam von Falken Motorsports seinen ersten Saisonsieg. Erstmals seit dem Saisonfinale 2021 waren beide Porsche 911 GT3 R des Rennstalls aus Butzbach in den Top 10 klassiert, erstmals seit dem Saisonfinale 2018 stand eines der Autos nach Rennende ganz vorne.

Entsprechend positiv reagiert Teamchef Sven Schnabl: „Wir sind rundum zufrieden mit diesem Ergebnis. Es war mal wieder an der Zeit für einen Sieg, und den nehmen wir natürlich gerne mit – zumal nach einigem Pech in letzter Zeit. Jetzt haben auch wir mal etwas Glück gehabt.“

Schnabl Engineering hatte sich schon im Qualifying ordentlich geschlagen. Joel Eriksson und Sven Müller waren im Falken-Porsche mit der Startnummer drei unter 125 Fahrzeugen auf Position acht gefahren. Bei einer Rundenzeit von 7:54.334 Minuten fehlten dem Duo 3,004 Sekunden auf den BMW M4 GT3 auf der Pole-Position. Das Schwesterauto mit Tim Heinemann und Alessio Picariello erzielte weitere 0,478 Sekunden dahinter den neunten Startplatz für das ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen.

„Diese Ausgangslage war okay“, meint Sven Schnabl. „Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir mit Joel und Tim zwei Newcomer in unseren Autos hatten. Fahrer und Team mussten sich also erst einmal aufeinander einstellen, aber das hat gut funktioniert.“

Und es wurde noch besser: Gleich zu Beginn des 6-Stunden-Rennens machten beide Falken-Porsche einige Positionen gut, spielten alsbald in der Spitzengruppe mit. Und wo die direkte Konkurrenz strauchelte, hielt sich Schnabl Engineering mit der Startnummer drei schadlos und wurde schließlich nach 43 Rennrunden auf der Nürburgring-Nordschleife als Sieger abgewinkt. Vorsprung im Ziel: 1:14 Minuten auf den besten Verfolger.

„Wir sind hervorragend durchgekommen“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Außer einem abgefahrenen Spiegel ist das Auto heil geblieben, und die Fahrer haben eine starke Leistung abgeliefert. Bei einigen Code-60-Phasen hatten wir Glück, aber das gehört auch dazu. Und du musst vor allem erst einmal die 6-Stunden-Distanz meistern.“

Beim Falken-Porsche mit der Nummer vier gelang das nicht ganz reibungslos: Schon bei der Fahrt in die Startaufstellung hatte sich ein Reifenschaden eingestellt. Aus Sicherheitsgründen wechselte Schnabl Engineering daher den kompletten Reifensatz, was aber im Widerspruch zum NLS-Reglement steht. Es folgte eine 60-Sekunden-Zeitstrafe, abzusitzen in der Boxengasse, ohne dass dabei am Auto gearbeitet werden durfte. „Zusammen mit Rein- und Rausfahrt verlierst du da locker 90 Sekunden“, erklärt Sven Schnabl. Dieses Handicap schleppten Heinemann und Picariello fortan mit.

Und es blieb turbulent: Bei einer Berührung mit einem zu überrundenden Fahrzeug im Streckenabschnitt Brünnchen fing sich das Falken-Auto einen Reifenschaden ein und verlor noch mehr Zeit. Das summierte sich über die Renndistanz auf 5:29 Minuten bei der Zieldurchfahrt auf Position sieben, womit Heinemann/Picariello den zweitbesten Porsche stellten.

„Angesichts der Zwischenfälle war nicht mehr möglich“, meint Teamchef Sven Schnabl. „Wenn man bedenkt, wie gut auch dieses Auto unterwegs war, hätten wir hier auch zwei Podestplätze mitnehmen können. Platz eins und Platz sieben sind aber trotzdem ein schöner Erfolg. Schade nur, dass wir aufgrund der Rennlänge am Abend keine allzu große Party mehr feiern konnten, doch das Resultat ist eine schöne Belohnung für all die harte Arbeit der gesamten Mannschaft.“

Weiter geht es für Schnabl Engineering als Einsatzteam von Falken Motorsports nach der Sommerpause vom 9. bis 11. September mit den 12 Stunden Nürburgring, dem sechsten Lauf zur NLS 2022 mit zwei Langstrecken-Rennen über jeweils sechs Stunden. Dann will das Team seine Doppelstint-Reifen zum Einsatz bringen und weitere Vorarbeiten leisten für die Nordschleifen-Saison 2023.