Und das Beste kommt zum Schluss: Schnabl Engineering hat beim Saisonfinale der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) 2025 den bereits vierten Doppelsieg des Jahres erzielt und damit zugleich die NLS-Speed-Trophy gewonnen. „Das ist natürlich ein herausragendes Ergebnis und wir sind hochzufrieden“, sagt Teamchef Sven Schnabl.
Doch es hätte auch anders kommen können: Im Qualifying zur 1. NLS-Sportwarte-Trophy war Schnabl Engineering als Einsatzteam von Falken Motorsports noch nicht vorne gewesen: Nico Menzel und Joel Sturm hatten den Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 3 in 7:54.779 Minuten auf Position fünf gestellt – über sechs Sekunden hinter der Spitze. Im Schwesterauto mit der Nummer 4 fuhren Dorian Boccolacci und „Doppelstarter“ Menzel weitere 1,8 Sekunden dahinter auf Platz sieben.
„Wenn man bedenkt, dass wir keine freien Runden erwischt haben, war das in Ordnung“, erklärt Sven Schnabl.
Besser lief es im Rennen: Zu Beginn der 4-Stunden-Distanz machten beide Falken-Porsche Positionen gut und lagen gleich in der ersten Rennrunde aussichtsreich auf den Plätzen zwei und drei. Dann kam es jedoch im Streckenabschnitt „Karussell“ zu einem Missverständnis mit dem Spitzenreiter – und zur Kollision. Boccolacci schleppte die Nummer 4 anschließend mit Schäden an der Frontpartie zurück an die Box.
„Kotflügel und Stoßstange waren kaputt“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Wir mussten daher eingangs der zweiten Runde einen Notstopp einlegen und reparieren. Das kostete uns gut eineinhalb Minuten – und damit waren wir eigentlich raus aus der Verlosung.“
Zunächst aber erwies sich der frühe Stopp als Segen: Die Nummer 4 hatte danach freie Fahrt und machte in den folgenden Runden viel Zeit auf ihre Vorderleute gut. Dann schlug das legendäre Eifelwetter zu: Dichter Nebel sorgte zunehmend für feuchte Bedingungen auf der 24,358 Kilometer langen Strecke und machte allen 92 Teilnehmern das Leben schwer.
Nach neun Rennrunden setzte Schnabl Engineering deshalb alles auf eine Karte: Der Falken-Porsche mit der Nummer 4 bog ab zum Wechsel auf Regenreifen – und fuhr damit sofort hervorragende Rundenzeiten.
„Wir haben sozusagen den goldenen Schuss gesetzt“, sagt Sven Schnabl. „Der Stopp erfolgte wirklich zum perfekten Zeitpunkt.“ Denn danach kontrollierte Schnabl Engineering mit der Nummer 4 das weitere Renngeschehen von der Spitze aus.
Dass die Nummer 3 am Ende hinter dem Schwesterauto blieb, lag an der Strategie: „Wir haben mit diesem Auto eine Runde zu spät auf Regenreifen gewechselt“, erklärt Teamchef Sven Schnabl. „Damit haben wir uns einen Rückstand eingefangen, den wir später nicht mehr aufholen konnten.“
Im Ziel nach 25 Rennrunden lagen Boccolacci/Menzel in der Nummer 4 exakt 22,281 Sekunden vor dem Schwesterauto mit Menzel/Sturm. Der drittplatzierte Ford Mustang kreuzte erst 5:28 Minuten hinter den Siegern die Ziellinie.
Insgesamt spricht Sven Schnabl daher von einem „versöhnlichen Saisonabschluss“ und meint: „Wir haben dieses Jahr zehn Rennen bestritten und fünf davon gewonnen. Das ist eine gute Bilanz – geschmälert nur durch den Doppelausfall beim 24-Stunden-Rennen. Aber wir haben uns nichts vorzuwerfen: Fahrer und Team haben dieses Jahr ausgezeichnete Arbeit geleistet. Jetzt hoffen wir, dass wir 2026 daran anknüpfen können. Aber das ist letztlich eine Konzernentscheidung von Falken in Japan. Wir können nur sagen: Wir wären bereit!“