Schnabl Engineering verabschiedet sich ohne Ergebnis in die Sommerpause: Nach bisher vier Saisonsiegen auf der legendären Nordschleife ging das Einsatzteam von Falken Motorsports beim vierten Lauf zur Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) 2024 leer aus. Denn beide Porsche 911 GT3 R des Rennstalls aus Butzbach bei Frankfurt kamen beim ROWE 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen nicht über die Distanz.
„Dieses Rennwochenende hatten wir uns anders vorgestellt. Das ist kein Geheimnis“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „So ein Doppelausfall tut natürlich weh. Aber manchmal ist es halt so im Motorsport: Es läuft nicht immer so, wie du dir das vorstellst.“
Dabei hatte die Veranstaltung aus Sicht von Schnabl Engineering gut begonnen: Timo Glock und Nico Menzel hatten den Falken-Porsche mit der Nummer 4 im Zeittraining auf die fünfte Position gestellt. Mit 7:58.224 Minuten war das Fahrzeug bei 4,994 Sekunden Rückstand auf den Landgraf-Mercedes als bester Vertreter seiner Marke gewertet worden. Das Schwesterauto mit der Nummer 3 von Alexander Lynn und Alessio Picariello landete bei 7:59.166 Minuten auf dem sechsten Platz unter 108 Teilnehmern.
„Wenn man bedenkt, dass wir mit Timo und Alexander je einen neuen Fahrer pro Auto dabeihatten, dann haben wir uns im Qualifying gut verkauft“, sagt Sven Schnabl. „Beide haben sich ordentlich geschlagen. Noch dazu, weil beide keine freie Runde erwischt hatten. Unsere Ausgangslage war solide.“
Und es wurde noch besser: Nach dem Rennstart arbeiteten sich die beiden Falken-Fahrzeuge bei einsetzendem Regen nach vorne. Glock/Menzel gingen kurz vor Schluss der 24,358 Kilometer langen ersten Runde in Führung, wurden aber noch in der Hohenrain-Schikane vor Start und Ziel vom Herberth-Mercedes überholt. Dabei kam es zu einer Berührung, die das Falken-Auto an der Frontpartie beschädigte. Trotzdem ging es weiter für Glock und Menzel.
Dann überschlugen sich eingangs der zweiten Runde die Ereignisse: Plötzlicher Starkregen erwischte die Spitzengruppe auf dem falschen Fuß. Im Bereich Hatzenbach flogen deshalb gleich acht Fahrzeuge auf profillosen Slickreifen ab und krachten in die Streckenbegrenzung, darunter die beiden Rennautos von Schnabl Engineering. Sowohl für Glock/Menzel als auch für Lynn/Picariello war das Rennen damit beendet.
„Ich mache den Fahrern hier keinen Vorwurf. Denn wenn es an dieser Stelle so heftig regnet, bist du nur noch Passagier“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Und wir waren ja nicht die einzigen. Zum Glück hat sich bei den vielen Unfällen niemand verletzt.“
„Tatsächlich war für die Zeit unmittelbar nach dem Rennstart Regen vorhergesagt gewesen. Dass er aber so heftig ausfallen würde, damit hatte niemand gerechnet. Deshalb waren wir auch auf der Strecke geblieben und hatten eben nicht auf Regenreifen gewechselt. Denn die hätten wir bei dem zunächst nur leichten Regen binnen kurzer Zeit verheizt. Das erschien uns also keine Option zu sein. Doch dann hat uns das Eifelwetter eiskalt überrascht.“
Die beiden Falken-Porsche schlugen im Starkregen mit jeweils gut 60 km/h an den Banden an, was jeweils große Schäden an den Fahrzeugen hervorrief. „Unsere Nummer 3 ist leider ein Totalschaden“, sagt Sven Schnabl. „Bei der Nummer 4 wissen wir es noch nicht genau. Aber vor dem nächsten Einsatz haben wir immerhin genug Zeit für die Reparatur.“
Denn der fünfte Lauf zur NLS-Saison 2024, die 55. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy, wird erst am 19. Oktober auf der Nürburgring-Nordschleife ausgetragen. „Bis dahin überlegen wir uns, ob wir unsere zwei neuen Fahrer Timo und Alexander noch einmal an den Start bringen. An diesem Wochenende war ihre Fahrzeit schlicht zu kurz, als dass wir uns wirklich ein Urteil hätten bilden können“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Von daher: abwarten!“