Schnabl Engineering ist mit einem Traumergebnis in die Motorsport-Saison 2025 gestartet: Der Rennstall aus Butzbach bei Frankfurt erzielte beim ersten Lauf der Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) mit seinen beiden Porsche-Autos einen überzeugenden Doppelsieg.
„Dieses Ergebnis übertrifft unsere Erwartungen“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Natürlich bin ich hochzufrieden, denn besser geht es nicht.“
Für Schnabl Engineering war es der zweite Auftaktsieg in Folge: Bereits 2024 hatte das Einsatzteam von Falken Motorsports das erste Saisonrennen für sich entschieden – und dann bei sieben weiteren Rennteilnahmen vier weitere Siege eingefahren. Der neuerliche Sieg markierte den ersten Doppelsieg des Teams seit 2018.
Zunächst standen die Zeichen aber nicht auf Sieg bei der 70. ADAC Westfalenfahrt: Im von zahlreichen Unterbrechungen und Code-60-Phasen zerrütteten Qualifying kamen die Fahrer auf keinen grünen Zweig. Dorian Boccolacci und Nico Menzel im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 4 belegten mit 7:58,747 Minuten den elften Platz unter 116 Teilnehmern, direkt hinter dem bestplatzierten Porsche und bei 7,2 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Sven Müller und Morris Schuring im Schwesterauto mit der Nummer 4 landeten mit 8:01,396 Minuten auf Platz 15.
„Wir hätten in den letzten zehn Minuten nochmals rausfahren und auf Zeitenjagd gehen können“, erklärt Sven Schnabl. „Wir haben aber bewusst darauf verzichtet, weil wir kein unnötiges Risiko eingehen wollten. Deshalb haben wir die Startplätze einfach hingenommen.“
Doch das Qualifying-Ergebnis war rasch vergessen, als zum Rennstart typisches Eifelwetter herrschte: Die legendäre Nordschleife war nach einem Regenschauer komplett nass. „Die große Frage lautete also, welche Reifen wir nehmen sollten“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Mit dem Doppelausfall beim letztjährigen Ruhr-Pokal-Rennen im Hinterkopf haben wir uns für Regenreifen entschieden – einfach, um auf den ersten Metern auf der sicheren Seite zu sein. Denn wir wollten am ersten Rennwochenende vor allem viele Runden abspulen.“
Dieser Plan ging auf für Schnabl Engineering: Die beiden markant türkis-blauen Rennautos meisterten erfolgreich die erste Rennrunde und kamen dann beide zum Reifenwechsel an die Box. Nun war die Strecke bereit für profillose Slicks.
„Auch da hatten wir das richtige Händchen“, erklärt Sven Schnabl. „Der Wechsel erfolgte exakt zum richtigen Zeitpunkt. Wir sind dadurch zwar aus der Spitzengruppe herausgefallen, hatten aber freie Fahrt und konnten deshalb schneller fahren als unsere Vorderleute.“
Auch wenn es in den ersten Rennstunden nicht so aussah: Schnabl Engineering robbte sich mit seinen beiden Autos immer näher an die Führenden heran. Die beiden Falken-Porsche waren dabei häufig nur um wenige Meter voneinander getrennt und lagen lange gleichauf. Die Entscheidung über die teaminterne Reihenfolge fiel beim zweiten Boxenstopp: Müller/Schuring gingen an Boccolacci/Menzel vorbei – und blieben vorne. Die letzten Boxenstopps drei Runden vor Schluss besiegelten schließlich die Siegambitionen des Teams: Eine Sensation lag in der Luft.
„Wir sind gefahren, was ging, und mehr ging nicht“, sagt Teamchef Sven Schnabl. „Aber erst nach den letzten Stopps wurde uns wirklich klar, dass wir bei der Musik sind.“
Mehr als das: Müller/Schuring kreuzten nach 4:06 Stunden und 28 Rennrunden 3,068 Sekunden vor Boccolacci/Menzel die Ziellinie und distanzierten das drittplatzierte Auto bereits um 1:13 Minuten. Damit führten die Falken-Autos einen Porsche-Vierfachsieg beim Nordschleifen-Auftakt an.
„Wie ich schon sagte: Wir sind hochzufrieden mit unserem Saisonstart. So darf es gerne weitergehen“, erklärt Sven Schnabl. „Denn in der Vorbereitung auf das 24-Stunden-Rennen brauchen wir jeden Kilometer, den wir kriegen können, und gute Ergebnisse nehmen wir natürlich auch gerne mit. Dieses Mal hatten wir keinerlei Probleme. Ich hoffe, das setzt sich so fort.“
Aber erst nach einer kleinen Pause: Der zweite Lauf zur Nürburgring-Langstrecken-Serie 2025 findet am 26. April statt. Dann ist Schnabl Engineering wieder mit seinen zwei Falken-Porsche am Start – als der Gejagte …