Freud und Leid lagen für das Team Schnabl Engineering beim Gastspiel des Porsche Carrera Cup auf dem englischen Traditionskurs Brands Hatch nah beieinander. Während Stefan Wendt auf der knapp zwei Kilometer langen Berg- und Talbahn in der Nähe von Londons mit Platz fünf sein bisher bestes Saisonergebnis erzielte, schied Martin Ragginger auf Position vier liegend wenige Runden vor Schluss aus. Auch Hannes Plesse musste nach einem Kupplungsschaden am Start einen Ausfall hinnehmen.
Am Samstag nach dem Zeittraining war die Stimmung in der Mannschaft aus Butzbach noch blendend. Mit einer beeindruckenden Vorstellung hatten Martin Ragginger und Stefan Wendt ihre beiden Schnabl-Engineering-Porsche für die zweite Startreihe qualifiziert. „Eine starke Teamleistung, ich bin sehr zufrieden“, freute sich Martin Ragginger. „Um am Sonntag allerdings weiter nach vorne zu kommen, bedarf es eines guten Starts, denn Überholen ist hier fast unmöglich“, so der Österreicher.
Den erwischte der Österreicher zwar, dennoch musste er einen Tag später eine herbe Enttäuschung hinnehmen. „Was soll ich sagen? Schon zwei Runden bevor ich ausgefallen bin, habe ich bemerkt, dass mit dem Benzindruck etwas nicht in Ordnung ist. Dann gab’s Motoraussetzer und ich bin mit leerem Tank gerade noch in die Box gekommen“, war der Österreicher nach dem Ausfall wenige Umläufe vor dem Ende des Rennens enttäuscht. Zuvor hatte er einmal mehr seine kämpferischen Qualitäten unter Beweis stellen können und sich mit Jeroen Bleekemolen ein rundenlanges Duell um den dritten Platz geliefert. „Mein Meisterschaftsziel ist eine Top-3 Platzierung und auf diese Position hätte ich mich heute verbessern können. Ich habe heute drum gekämpft und bin leider nicht dafür belohnt worden.“
Freude hingegen bei Stefan Wendt:. „Ein großartiges Wochenende, endlich bin ich mal wieder angekommen und dann auch noch gleich auf Platz fünf“, strahlte der Youngster aus Papenburg nach seinem besten Ergebnis im Porsche Carrera Cup. „Das Auto war vom Anfang bis zum Schluss durchgehend gut, nur mein Start war noch nicht optimal, Jeroen Bleekemolen war sofort neben mir und konnte vorbeigehen“, schildert Stefan Wendt die Startphase. Anschließend wehrte er rundenlang die heftigen Attacken von Routinier Uwe Alzen ab, verteidigte den fünften Platz und brachte ihn schließlich souverän ins Ziel. „Top-Ergebnis, viele Punkte, ich bin sehr zufrieden.“
Einmal mehr im Pech war Hannes Plesse, für den der siebte Lauf zum Porsche Carrera Cup schon mit dem Startprozedere zu Ende war. „Der Start ist hier in Brands Hatch nicht ganz so einfach wie auf anderen Rennstrecken. Da es leicht bergab geht, habe ich die Bremse getreten, gleichzeitig aber auch ein wenig Gas gegeben um den Motor auf Drehzahl zu halten. Das hat mir meine Kupplung dann übel genommen, nach wenigen Metern hatte ich keinen Vortrieb mehr“, so Hannes Plesse zu seinem Ausfall.
„Besonders freue ich mich über die starke Vorstellung von Stefan Wendt beim Rennen in Brands Hatch“, so Teamchef Sven Schnabl, der sich allerdings insgesamt vom Gastspiel des Carrera Cup in England enttäuscht zeigte. „Vor allem Martin Ragginger tut mir nach seinem Ausfall sehr leid. Das er zu wenig Sprit im Tank hatte darf einfach nicht passieren. Es war unsere Schuld und hat ihn, sowie das Team wichtige Meisterschaftspunkte gekostet. Die Perfomance hat in England gestimmt und in den verbleibenden Läufen sollten auch die Ergebnisse wieder entsprechend ausfallen.“
Der achte Lauf im Porsche Carrera Cup wird am 19. September in Oschersleben ausgetragen.