Mit der dritten Podiumsplatzierung im vierten Rennen des Porsche Carrera Cup durfte Teamchef Sven Schnabl am Rennsonntag auf dem Norisring in Nürnberg auf seinen 41. Geburtstag anstoßen. Martin Ragginger holt vor 132.000 Zuschauern Rang drei und verbessert sich auf Platz drei der Fahrerwertung. Stefan Wendt und Hannes Plesse auf den Rängen elf und zwölf.
„Grundsätzlich bin ich mit euch und unserem Wochenende zufrieden“, sagt Teamchef Sven Schnabl seiner Mannschaft nach der Zieldurchfahrt im Rahmen einer kleinen, improvisierten Feier. Er erhebt sein Glas auf die dritte Position, die sein Fahrer Martin Ragginger wenige Minuten zuvor geholt hat. „Vor allem nach den Nachtschichten der letzten Woche, als das Auto von Stefan Wendt nach seinem Testunfall in nur 24 Stunden wieder neu aufgebaut werden musste, kann die Leistung des gesamten Teams nicht hoch genug bewertet werden“, lobt Schnabl den Arbeitseinsatz seiner Mannschaft. Testfahrten in Oschersleben, der Neuaufbau des Wendt-Carrera und die „normalen Rennvorbereitungen“ für das Rennen in Nürnberg haben ihre Spuren hinterlassen. „Geburtstage kann man sicherlich sehr viel entspannter feiern“, lässt Schnabl lächelnd den Stress der letzten Tage noch einmal Revue passieren.
Mit Platz drei im Qualifying und im Rennen gratuliert sein Fahrer Martin Ragginger auf Rennfahrerart. „Obwohl ich am Samstag ein wenig enttäuscht war, weil ich unbedingt die erste Trainingsbestzeit meiner Karriere holen wollte, bin ich aber damit zufrieden, dass es seit Beginn des Jahres bei uns stetig bergauf geht“, spielt der erst 22-jährige Österreicher darauf an, dass Fahrer und Team die Qualifyingleistung kontinuierlich steigern konnten. „Und auf diese Verbesserung konnten wir im Norisring-Rennen aufbauen.“ Ragginger fährt aus der zweiten Startreihe los und hält beständig den Kontakt zu Nicolas Armindo und Uwe Alzen auf den Plätzen eins und zwei. „Ohne das Getriebeproblem hätte ich die beiden wohl attackieren können und dann wäre der Sieg drin gewesen“, meint er und erklärt, dass der vierte Gang nur schwer zu schalten gewesen sei und das so – bei jedem Schaltvorgang – wertvolle Hundertstelsekunden verloren gingen. Mit dem dritten Rang – dem dritten im vierten Rennen – verbessert sich Martin Ragginger auf Platz drei der Fahrerwertung. Der ehemalige Porsche-Junior liegt nur noch 15 Punkte hinter Tabellenführer Armindo.
Seine beiden Teamkollegen Stefan Wendt und Hannes Plesse holten sich auf der Buckelpiste im Nürnberger Stadtgebiet die Positionen elf und zwölf. „Irgendwie war ich ständig zum falschen Zeitpunkt an der falschen Stelle“, arbeitet Stefan Wendt das Kapitel Rennpech heraus. „Wann immer ich mich bei einem Überholmanöver für eine Seite entschieden hatte, gerieten sich die Konkurrenten vor mir genau an dieser Stelle in die Haare und dann konnte ich wieder von vorne beginnen.“ Teamchef Sven Schnabl gibt ihm Recht. „Stefan ist unter Wert geschlagen geworden und hat wirklich schlicht und einfach Pech gehabt.“ Ein Positives kann Schnabl dem Rennen des Rookies aber dennoch abgewinnen. „Das neuaufgebaute Auto hat tadellos und ohne jede Störung funktioniert und auch Stefan hat den Unfall sehr gut weggesteckt.“ Als zweitbester Rookie liegt Wendt derzeit auf Rang neun der Fahrerwertung.
Wenig zufrieden mit dem Rennwochenende im „fränkischen Monte Carlo“ war Hannes Plesse. „Im Training sah es noch so gut aus“, denkt er gerne an die Plätze vier und fünf der beiden Sessions zurück. „Im Qualifying habe ich aber keine vernünftige Runde zusammenbekommen und fand mich an auf dem fünfzehnten Platz wieder. Vielleicht habe ich einfach zuviel gewollt“, so Plesse. „Wir werden jetzt gründlich analysieren, wo das Problem liegt“, macht Teamchef Schnabl deutlich, dass Handlungsbedarf besteht. „Denn auch im Rennen wurde Hannes unter Wert geschlagen.“ Mit Rang zwölf im 35-Runden-Rennen holt Plesse noch vier Meisterschaftspunkte und wird nun auf Rang zwölf der Tabelle geführt. „Das ist wenigstens noch etwas“, bilanziert er den vierten Lauf des Jahres. „Wenn man mal im hinteren Renndrittel im Getümmel steckt, ist es bei der Leistungsdichte des Porsche Carrera Cup sehr schwierig, wieder nach vorne zu kommen“, musste der 26-Jährige ernüchtert zur Kenntnis nehmen.
Der nächste Lauf zum Porsche Carrera Cup wird vom 6. bis 8. August auf dem Nürburgring ausgetragen.